Eine besonders neuartige Technik ist der katheterbasierte Klappenersatz, kurz TAVI (Transcatheter Aortic Valve Implantation). Im Unterschied zum herkömmlichen Vorgehen nehmen unsere Fachärzte bei einer TAVI die Implantation mittels Katheter vor – am schlagenden Herzen, ohne beim Patienten eine Herz-Lungen-Maschine anzuschliessen.
Es bestehen drei TAVI-Varianten:
- Transfemorale TAVI (1): Transfemoral bedeutet, dass der Zugang über die Leisten-Schlagader geschieht. Spezialisten schieben über die Punktion der Leiste eine zusammengefaltete, künstliche Herzklappe mittels Katheter zum schlagenden Herzen. Die künstliche Herzklappe wird im Bereich der verkalkten Klappe abgesetzt und verankert.
- Transapikale TAVI: Bei Patienten mit zu kleinen und/oder stark verkalkten Leisten-Gefässen kommt die transapikale TAVI infrage, bei welcher der Zugang über die Herzspitze erfolgt. Die neue Herzklappe wird durch einen etwa vier Zentimeter langen Schnitt in der Brustwand (2) implantiert.
- Transaortale TAVI: Hier erfolgt die Implementation über eine Punktion der Aorta (3).
Beim katheterbasierten Klappenersatz (TAVI) stehen drei verschiedene Zugänge zur Wahl: die Punktion der Leiste (1), der Schnitt in die Brustwand (2) oder die Punktion der Aorta (3).
Die Belastung einer TAVI-Therapie ist sehr viel geringer als bei einer herkömmlichen Herzoperation. Da der Brustkorb intakt bleibt und auf den Einsatz einer Herz-Lungen-Maschine verzichtet wird, kann der Patient bereits am Tag des Eingriffs voll mobilisiert werden und nach wenigen Tagen das Spital verlassen.
Allerdings kommt das TAVI-Verfahren derzeit nur bei Hochrisikopatienten mit isolierter Aortenstenose zum Einsatz. Aktuelle Studien belegen eine tiefere Mortalität bei sehr kranken Patienten im Vergleich zur konventionellen Operation. Wir sind überzeugt, dass bald eine solide wissenschaftliche Grundlage für eine Ausweitung auf Patienten mit tieferem Risikoprofil vorliegen wird.
Bei der neuartigen TAVI-Technik wird die künstliche Herzklappe mittels Katheter implantiert.