Das Röntgen ist die Grunddisziplin der Radiologie. Die Entdeckung der Röntgenstrahlen löste vor über 100 Jahren nichts Geringeres als eine medizinische Revolution aus. Zum ersten Mal war es möglich, ins Innere eines Menschen zu blicken, ohne ihn dafür aufzuschneiden.
Im Verlauf der Zeit ist die Radiologie durch eine Vielzahl neuer Untersuchungsverfahren bereichert worden – wie etwa durch die Computertomographie (CT) oder die Magnetresonanztomographie (MRT). Trotzdem ist die konventionelle Röntgenuntersuchung ein wichtiges Verfahren der diagnostischen Radiologie geblieben. Das liegt daran, dass sich Röntgenstrahlen vor allem zur Darstellung von Erkrankungen und Verletzungen des Skelettsystems hervorragend eignen. Knochenbrüche oder Erkrankungen im Brustraum zum Beispiel werden fast immer durch konventionelle Röntgenuntersuchungen abgeklärt.
Röntgenstrahlen sind sehr energiereich. Zwar konnte die Strahlenbelastung während Untersuchungen durch technologische Entwicklungen stetig weiter reduziert werden. Dennoch spielen bei jeder Röntgenuntersuchung der Strahlenschutz und der umsichtige Umgang mit Strahlung eine wichtige Rolle.
Röntgen des Skelettes
Das Röntgen ist fast immer die erste Untersuchung bei Erkrankungen oder Verletzungen des Skelettsystems. Der Grund dafür ist der hohe Kalksalzgehalt der Knochen, durch den die Röntgenstrahlen perfekt absorbiert werden. Fängt man die Röntgenstrahlen also auf einer hinter den Knochen liegenden fotografischen Platte auf, dann wird diese dort, wo die Knochen liegen, weniger belichtet. Im Röntgenbild erscheinen die Knochen daher hell, die strahlendurchlässigeren Weichteile dunkel – ein perfekter Kontrast, der Frakturen, Knochentumore oder degenerative Knochenveränderungen zum Vorschein bringt.
Knochendichtemessung (DXA)
Die Stabilität des menschlichen Skeletts ist abhängig von der Dichte der Knochen. Vermindert sich diese – häufig durch einen Mangel des Kalksalzgehalts – erhöht sich das Risiko von Knochenschwund (Osteoporose) und Knochenbrüchen. Betroffen sind vor allem Frauen in der Menopause, Männer über 50 Jahre, Raucher und Alkoholiker.
Bei einer Knochendichtemessung (Osteodensitometrie) mittels Dual-Röntgen-Absorptiometrie (DXA) lässt sich mit Hilfe von Röntgenstrahlen der Kalksatzgehalt im Knochen messen – der wichtigste Indikator für die Diagnose von Knochenschwund und zur Bestimmung der Bruchfestigkeit der Knochen. Die Untersuchung ist schmerzlos und Grundlage einer erfolgreichen Therapie. Ein alternatives Verfahren zur Knochendichtemessung mittels DXA ist die Osteo-QCT.
Röntgen der Lunge
Das Röntgen der Lunge ist eine der häufigsten radiologischen Untersuchungen. Mittels der so genannten Hartstrahltechnik gelingt es, die Belüftung der Lunge ebenso wie die Lungengefässe und die Strukturen des Mittelfellraumes (Mediastinalstrukturen) in hoher Qualität darzustellen. Eine typische Indikation für eine Röntgenuntersuchung der Lunge ist eine Lungenentzündung, die im Röntgenbild als helle Stelle sichtbar wird.
Röntgen des Bauchraumes
Der Magen-Darm-Trakt (Gastrointestinaltrakt) wird meistens im Rahmen einer Durchleuchtungsuntersuchung nach Gabe von jod- oder bariumhaltigem Kontrastmittel durchgeführt. Im Gegensatz zum statischen Röntgenbild liefert die Durchleuchtung bewegte Livebilder des durchleuchteten Organs – zum Beispiel der Speiseröhre. Während der Durchleuchtung wird beispielsweise der Schluckvorgang untersucht, zum anderen können Tumore, Ausstülpungen (Divertikel), Entzündungen und Geschwüre, Zwerchfellbrüche sowie weitere Erkrankungen dargestellt werden.
Fragen zur Untersuchung
Was ist Röntgen und wie muss ich mich darauf vorbereiten?
Vor einer Röntgenuntersuchung müssen Sie die zu untersuchenden Körperregionen frei machen. Um eine gute Bildqualität zu erreichen, werden Sie für gewisse Aufnahmen gebeten, den Atem anzuhalten. Die Einnahme von Kontrastmitteln erübrigt sich meistens, es sei denn, eine Durchleuchtung des Magen-Darm-Traktes sei indiziert.
Darf eine Röntgenuntersuchung während der Schwangerschaft vorgenommen werden?
Schwangere Frauen sollten Röntgenuntersuchungen vermeiden. Sollte eine Röntgenaufnahme jedoch nötig sein, werden die Spezialisten von Hirslanden Sie gerne beraten.
Ist eine Röntgenaufnahme gefährlich?
Durch die technologische Entwicklung konnte die Strahlenbelastung durch Röntgenaufnahmen in den letzten Jahrzehnten massiv reduziert werden. Heute entspricht die Strahlenbelastung während der Röntgenaufnahme der Lunge ungefähr einem eintägigen Aufenthalt in 3000 Metern Höhe. Alle diagnostischen Röntgenuntersuchungen liegen also im unbedenklichen Dosisbereich. Erst bei starker Häufung der Röntgenuntersuchungen muss das Risiko für Patientinnen und Patienten speziell eingeschätzt werden.
Röntgenstrahlen werden weder im Körper gespeichert, noch wird der Körper durch diese radioaktiv. Auf Drittpersonen geht daher keine schädigende Strahlung aus.
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