Medienmitteilung - AndreasKlinik: Stellungnahme zur neuen Spitalliste des Kantons Zug
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Heute Morgen hat die Gesundheitsdirektion des Kantons Zug bekannt gegeben, dass der Regierungsrat die neue Spitalliste festgesetzt hat, die am 1. Januar 2023 in Kraft treten soll. An seiner Absicht, zwischen der Hirslanden AndreasKlinik Cham Zug und dem Zuger Kantonsspital (ZGKS) eine neue Rollenverteilung herbeizuführen, hält der Regierungsrat fest. Er entzieht der AndreasKlinik den Leistungsauftrag für die Grund- und Notfallversorgung (Basispaket) und für rund ein Dutzend weitere Leistungsgruppen. Die seit Jahrzehnten fest im Kanton und insbesondere im Ennetsee verankerte und geschätzte Geburts-, Grundversorgungs- und Notfallklinik soll künftig nur noch ein kleineres Angebot an Wahleingriffen durchführen dürfen. Die Hirslanden-Gruppe prüft rechtliche Schritte.
Der Entscheid des Zuger Regierungsrats ist aus Sicht der AndreasKlinik und der Hirslanden-Gruppe unverständlich und bedauerlich, weil er ohne erkennbaren Nutzen die qualitativ hochstehende und vergleichsweise kostengünstige Gesundheitsversorgung im Kanton Zug gefährdet. «Der Regierungsrat hat unsere Erläuterungen, wonach ein Abbau der Grund- und Notfallversorgung im Kanton Zug negative Konsequenzen für die Bevölkerung haben wird, schlicht ignoriert», sagt Stéphan Studer, Chief Operating Officer von Hirslanden. «Das Spitalplanungsverfahren war weder transparent noch nachvollziehbar. Die neue Spitalliste orientiert sich in unserer Wahrnehmung nicht am Patientennutzen, an der Versorgungsqualität oder an der Wirtschaftlichkeit, sondern ist in erster Linie strategisch motiviert.»
Besonders befremdlich erscheint, dass der Entscheid gegen den Willen und die Interessen eines grossen Teils der Zuger Bevölkerung und Ärzteschaft gefällt worden ist. So kamen im Rahmen einer von der «Interessensgruppe Wahlfreiheit Kanton Zug» initiierten Petition innert weniger Wochen mehr als 5600 Unterschriften gegen den Entwurf der neuen Spitalliste zusammen. Auch der Appell der Ärzte-Gesellschaft des Kantons Zug an den Regierungsrat blieb ungehört, die AndreasKlinik mit unverändertem Leistungsauftrag auf der Spitalliste zu belassen, weil eine Rückstufung zu einer deutlichen Verschlechterung der Gesundheitsversorgung der Zuger Bevölkerung führt.
Die Hirslanden-Gruppe prüft eine Anfechtung der neuen Spitalliste beim Bundesverwaltungsgericht. «Aus unserer Sicht ist die Planung nicht bedarfsgerecht», sagt Yvonne Hubeli, die neue Direktorin der AndreasKlinik. «Sie entspricht nicht dem heutigen, und schon gar nicht dem zukünftigen Bedarf der Zuger Bevölkerung an medizinischen Leistungen. Das ist der Grund, warum wir uns dagegen wehren, und warum ein grosser Teil der Bevölkerung und der Fachleute hinter uns stehen. Die AndreasKlinik ist seit Jahrzehnten als Geburtsklinik und als Grund- und Notfallversorgerin im Kanton Zug verankert und geschätzt. Wir wollen unsere Verantwortung für die Zuger Bevölkerung auch in Zukunft wahrnehmen und setzen alles daran, auch weiterhin für alle Patientinnen und Patienten zugänglich zu sein.»
Hirslanden AndreasKlinik Cham Zug
Die AndreasKlinik Cham Zug steht für eine umfassende medizinische und chirurgische Grundversorgung in komfortabler Hotelatmosphäre. Sie zählt rund 400 Mitarbeitende, davon mehr als 30 in Ausbildung, und gehört seit 2001 zur Hirslanden-Gruppe.
Strategische Schwerpunkte der AndreasKlinik Cham Zug sind neben der Gynäkologie & Geburtshilfe die Allgemeine Innere Medizin, die allgemeine Chirurgie, die Chirurgie des Bewegungsapparates (Orthopädie und Wirbelsäulenchirurgie) sowie die Urologie. Die Klinik hat im Kanton Zug den exklusiven Leistungsauftrag für Wirbelsäulenchirurgie. Im Notfallbereich garantiert die Klinik rund um die Uhr eine kompetente Betreuung und speditive Behandlung. Die Klinik steht als Listenspital allen Versicherungsklassen offen.
Hirslanden-Gruppe
Hirslanden steht für eine qualitativ hochstehende, verantwortungsbewusste, vom einzelnen Menschen selbstbestimmte sowie effiziente integrierte Gesundheitsversorgung. Von der Geburt bis ins hohe Alter sowie von der Prävention bis zur Heilung – jederzeit, physisch und digital – konzentriert sich die Hirslanden-Gruppe gemeinsam mit privaten und öffentlichen Kooperationspartnern auf die Weiterentwicklung des «Continuum of Care».
Hirslanden differenziert sich im Markt als Systemanbieter mit erstklassiger medizinischer und Service-Qualität – gewährleistet durch hoch qualifizierte selbstständige Fachärztinnen und Fachärzte mit langjähriger Erfahrung, eine exzellente Pflege und erstklassige Services. Interdisziplinäre medizinische Kompetenzzentren, spezialisierte Institute und kompetente Kooperationspartner ermöglichen eine optimale und individuelle Diagnostik und Behandlung auch hochkomplexer Fälle sowohl stationär als auch ambulant.
Die Hirslanden-Gruppe umfasst 17 Kliniken in 10 Kantonen, viele davon mit einer Notfallstation. Sie betreibt zudem 5 ambulante Operationszentren, 18 Radiologie- und 6 Radiotherapieinstitute. Die Gruppe zählt 2 515 Partnerärztinnen und Partnerärzte sowie 11 025 Mitarbeitende, davon 551 angestellte Ärztinnen und Ärzte. Hirslanden ist das grösste medizinische Netzwerk der Schweiz und weist im Geschäftsjahr 2021/22 einen Umsatz von 1 885 Mio. Franken aus. Per Stichtag 31.03.2022 wurden in der Gruppe 109 624 Patientinnen und Patienten an 472 301 Pflegetagen stationär behandelt. Der Patientenmix setzt sich aus 51,3 % grundversicherten Patientinnen und Patienten, 28,2 % halbprivat und 20,5 % privat Versicherten zusammen. Die Hirslanden-Gruppe formierte sich 1990 aus dem Zusammenschluss mehrerer Kliniken und ist seit 2007 Teil der internationale Spitalgruppe Mediclinic International plc, die an der Londoner Börse kotiert ist.