Welche Erkrankungen gehen mit einem erhöhten Risiko einer Magen-/Darmblutung einher?
Grundsätzlich wird zwischen oberen und unteren Magen-/Darmblutungen unterschieden. Die häufigsten Ursachen für eine obere Magen-/Darmblutung sind Schleimhautentzündungen bzw. Geschwüre des Magen oder Zwölffingerdarms. Daneben kann es auch bei einer Leberzirrhose zu einer oftmals lebensbedrohlichen Blutung aus Krampfadern (Varizen) der Speiseröhre kommen. Bei den unteren Magen-/Darmblutungen sind die häufigste Ursachen bei jüngeren Patienten chronisch entzündliche Darmerkrankungen (Colitis ulcerosa, Morbus Crohn), bei älteren Patienten Divertikel (Ausstülpungen der Darmwand, die sich entzünden können) und Darmtumore.
Wie ist der Stellenwert der minimalinvasiven Stillung von Blutungen des Magen-/Darmtraktes?
Bei oberen Magen-/Darmblutungen ist die Endoskopie zur Blutstillung die Therapie der ersten Wahl. Sollte hierbei keine Blutstillung gelingen, so kann versucht werden die Blutung über die Blutgefässe mittels Katheterembolisation zu stoppen. Bei unteren Magen-/Darmblutungen gelingt es oft nicht den genauen Ort der Blutung zu identifizieren und zu stillen. Hier ist der endovaskuläre Ansatz häufig erfolgreicher.
Wie ist der Ablauf einer Katheterembolisation?
Bei diesem minimalinvasiven Verfahren wird ein Katheter in örtlicher Betäubung in der Leiste eingeführt und unter Röntgen-Durchleuchtung (Angiographie) an den Ort der Blutung navigiert. Die Sensitivität zum Nachweis einer Blutung ist bei dieser Methode extrem hoch und praktisch allen anderen bildgebenden Verfahren überlegen. Zudem kann im selben Eingriff die Blutungsquelle mithilfe von diversen Embolisationsmaterialien – oftmals mittels Metallspiralen (Coils) – punktgenau ausgeschaltet werden, welche über den Katheter eingeführt werden können.