Tumore der Mundhöhle, des Rachens und des Kehlkopfes sind relativ selten. An Mundhöhlen- und Rachenkarzinomen erkranken circa 1‘120 Personen pro Jahr, an Kehlkopfkrebs um die 270 Personen in der Schweiz. In beiden Fällen sind Männer signifikant häufiger betroffen als Frauen.

Der Bereich Kopf und Hals in Bezug auf Krebserkrankungen umfasst die Mundhöhle, den Rachen (Pharynx), den Kehlkopf (Larynx), die Nase und den äusseren Hals, insbesondere die Schilddrüse. 

Symptome

Bei den bösartigen Tumoren des Kopf-Hals-Bereiches handelt es sich überwiegend um Plattenepithelkarzinome. Tumore im Bereich der Mundhöhle und des Rachens machen sich oftmals als schmerzhafte oder schmerzfreie Veränderungen (Schwellungen, Verfärbungen, Geschwüre) an der Schleimhaut bemerkbar. Diese Veränderungen  können Schluckbeschwerden verursachen. Symptome bei einem Kehlkopftumor sind chronische Heiserkeit, Kratzen im Hals mit ständigem Zwang, sich zu räuspern, chronischer Husten, Schluckstörungen, zu den Ohren ausstrahlende Halsschmerzen, Fremdkörpergefühl im Hals und Atembeschwerden.

Ursachen

Als Hautpursache gilt  in erster Linie das Rauchen von Tabak, potenziert wird das Risiko an Kopf-Hals-Krebs zu erkranken durch die Kombination von Rauchen und dem übermässigen Genuss von Alkohol. Bei einzelnen Krebsarten kommen spezielle weitere Risikofaktoren hinzu, etwa Schleimhauterkrankungen (Lichen ruber mucosae), eine Strahlenexposition beim Schilddrüsen- und Speicheldrüsenkarzinomen sowie eine Epstein-Barr-Virus-Infektion bei entsprechender genetischer Disposition bei Nasenrachenkrebs. Beim Karzinom der inneren Nase werden bestimmte Lösungsmittel und insbesondere Holzstaub mit der Karzinomentstehung in Verbindung gebracht.

 

Diagnose

Besteht der Verdacht auf einen bösartigen Tumor im Bereich der oberen Luft- und Speisewege, werden in der Regel die nachfolgenden Untersuchungen eingeleitet:

  • Klinische Untersuchung: Untersuchung von Ohr, Nase, Nasenrachen, Mundhöhle, Rachen (Pharynx) und Kehlkopf im Rahmen einer fachärztlichen Untersuchung, oftmals mit Hilfe eines Mikroskopes oder Endoskopes am wachen Patientenmit dem Auge, den Händen, dem Mikroskop und speziellen Instrumenten am wachen Patienten
  • Panendoskopie: Untersuchung der oberen Luft- und Speisewege (Nasenrachen, Mundhöhle, Rachen, Kehlkopf, Speiseröhre, Luftröhre und Bronchien) in Intubationsnarkose

Zur feingeweblichen Sicherung der Diagnose wird hierbei eine Gewebeprobe aus dem verdächtigen Gebiet entnommen.

Bildgebung:

  • Computertomographie ggf. in Dünnschichttechnik und/oder
  • Magnetresonanztomographie

Um das Ausmass der Metastasierung festzustellen, werden folgende Untersuchungen durchgeführt:

  • Ultraschalluntersuchung des Halses, ggf. Feinnadelpunktion zur Untersuchung der Lymphknoten
  • Computertomographie von Hals und Brustraum (Lunge)
  • evtl. eine Ultraschalluntersuchung von der Bauchhöhle
  • evtl. eine Positronen-Emissions-Tomographie (PET) in Kombination mit einer CT oder MRT

Therapie

Die zurzeit wirksamsten und am weitesten anerkannten Methoden zur Behandlung von bösartigen Tumoren im Bereich der oberen Luft- und Speisewege sind die Operation (mit dem Skalpell oder laserchirurgisch) und die Strahlentherapie bzw. Strahlentherapie in Kombination mit Chemotherapie. Letztere wird vielfach als sog. Radiochemotherapie durchgeführt.

Nachsorge

Bei Tumoren mit geringem Risiko für einen erneuten Ausbruch (Rezidiv) bzw. für ein Zweitkarzinom findet im ersten Jahr alle drei Monate eine Nachuntersuchung statt. Im zweiten Jahr erfolgt alle vier bis sechs Monate eine Nachuntersuchung; im dritten bis fünften Jahr in halbjährlichen und ab dem fünften Jahr in jährlichen Abständen. Bei Tumoren in einem fortgeschrittenen Tumorstadium bzw. bei einer unvollständigen Resektion werden Kontrolluntersuchungen im ersten Jahr in sechswöchigen, im zweiten Jahr in dreimonatigen, im dritten bis fünftenJahr in halbjährlichen Abständen und ab dem fünften Jahr in jährlichen Abständen empfohlen.