Welche Entwicklung hat die Neuroradiologie in den letzten Jahren genommen?
Die Neuroradiologie, ist ein Spezialgebiet das die moderne medizinische Bildgebung nutzt um Erkrankungen des Hirns und des Rückens zu diagnostizieren. Vormals invasive diagnostische Untersuchungen wurden einerseits durch ungefährliche moderne Schnittbildverfahren wie die Computertomographie und die Kernspintomographie ersetzt. Diese Methoden erlauben einen zunehmend detaillierten Einblick in Bau und Funktion des zentralen Nervensystems. Andererseits entstanden aus den vormals invasiv diagnostischen Punktions- und Kathetermethoden, neue minimal invasive Therapieformen. Dank speziell weiterentwickelter Bildgebung, perkutaner Zugangssysteme und Implantaten sind neue Behandlungsmöglichkeiten entstanden – analog der Kardiologie ist eine neues Fachgebiet an der Schnittstelle zwischen medizinischer Bildgebung und den klinischen Neurofächern gewachsen.
Wo sehen Sie die zukünftige Entwicklung der Neuroradiologie?
Die Weiterentwicklung in der Bildgebung und den Nachverarbeitungsmethoden werden es ermöglichen, Krankheitsbilder besser und schneller zu erkennen. So werden z.B. Aneurysmen in Zukunft nicht nur über ihre Form und Grösse definiert, sondern mittels Simulation des Blutflusses. Damit kann man Rückschlüsse auf Gefässwandstress und – beschaffung machen. Somit können unnötige Operationen vermieden werden und gleichzeitig die Gefahr durch eine Ruptur des Aneurysmas zu erkranken (ca. 40 Personen sterben pro Jahr in Zürich) eingeschränkt werden. Die Neuroradiologie wird also dank neuer Methoden und Erkenntnissen eine zunehmende Verantwortung in der Betreuung von Patienten mit neurovaskulären Erkrankungen haben.
Welche weiteren Behandlungen werden durch die Neuroradiologie des NeuroZentrums Hirslanden angeboten?
Das neue Team am Neurozentrum setzt sich aus erfahrenen Fachärzten der Neuroradiologie zusammen um das ganze Spektrum der hämorrhagischen und ischämischen Schlaganfallstherapie und -prävention anbieten und weiterentwickeln zu können. Weitere Möglichkeiten der minimal invasiven Therapien bestehen im Bereich der Gefässmissbildungen am ganzen Körper wie auch im Bereich der perkutanen minimal invasiven Schmerztherapien am Rücken – Möglichkeiten, die z.B. zur Verstärkung bei osteoporotischen oder tumorbedingten Knochenfrakturen mit grossem analgetischen Effekt angeboten werden können.