Die Offset-Störung ist ein Krankheitsbild, welches erst in den letzten Jahren Bedeutung erlangt hat. Unter einer Offset-Störung versteht man ein Missverhältnis zwischen dem Durchmesser des Schenkelhalses und dem Hüftkopfdurchmesser. Hierdurch ist der Übergang vom Hüftkopf zum Schenkelhals zu wenig ausgeprägt, abgeflacht oder sogar vorgewölbt. Dies führt dann dazu, dass in Hüftbeugung der Schenkelhals früh am Pfannenrand ansteht (Abb. 5). Er beschädigt am Pfannenrand den Dichtungsring (das Labrum) und progressiv auch den pfannenrandnahen Knorpel. Die Folgen sind dann nebst Schmerzen eine frühe Arthrose. Diese Arthrose kann fortschreiten, das ganze Gelenk erfassen und schlussendlich eine Operation, d.h. die Implantation einer Hüfttotalprothese, erforderlich machen.
Die Symptome einer Offset-Störung sind Leistenschmerzen. Diese sind teils sehr heftig, messerstichartig bei bestimmten Bewegungen. Die Diagnose wird mittels MRI, welches den Labrum- und Knorpelschaden nachweist oder ausschliesst, und einem Röntgenbild, welches die Wulstbildung am Schenkelhals zeigt, gestellt.
Die Therapie ist die Verbesserung des Offsets, hierbei wird der Knochen am Kopf-Halsübergang weggemeisselt oder weggefräst und so der Übergang vertieft. Das Labrum wird je nach Zustand im beschädigten Anteil reseziert oder mit Knochenankern refixiert.
Die Therapie der Offset-Störung hat gute Erfolgsaussichten, falls die Indikation korrekt gestellt wurde und falls noch kein morphologischer Schaden am Gelenk (vor allem ein zu grosser Knorpelschaden) vorgelegen hat.