Mehr als 150 Millionen Männer leiden weltweit an einer Erektionsstörung. Dennoch wird das Problem von Betroffenen oftmals aus Schamgefühl nicht beim Arztbesuch angesprochen. Dabei können sie ein Hinweis auf eine ernst zu nehmende Krankheit sein. Und: Man kann oft etwas dagegen tun, zum Beispiel wenn eine Gefässerkrankung dahinter steckt.
Die erektile Dysfunktion ist definiert als die wiederholte Unfähigkeit, eine Erektion aufzubauen oder diese während des Geschlechtsverkehrs aufrecht zu erhalten. Für die Entstehung der erektilen Dysfunktion kommen verschiedenste Ursachen in Frage: Neben hormonellen, neurologischen oder psychischen Faktoren stehen Durchblutungsstörungen an oberster Stelle der Auslöser. Risikofaktoren hierfür sind das Zigarettenrauchen, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen oder Diabetes mellitus.
Erektionsstörungen als Hinweis auf ernst zu nehmende Krankheiten
Interessanterweise kann die erektile Dysfunktion auch ein frühes Anzeichen für einen womöglich drohenden Herzinfarkt oder Schlaganfall sein: Mehr als 70% der Patienten, die einen Herzinfarkt erlitten haben, geben im Nachhinein an, zuvor an Erektionsstörungen gelitten zu haben. Daher stellen Erektionsstörungen eine Chance zur Früherkennung von verschiedenen Erkrankungen dar. Vor einer Behandlung der Symptome, welche heute oftmals mit sogenannten PDE-5-Hemmern (z.B. Viagra oder Cialis) durchgeführt wird, sollte eine gründliche interdisziplinäre Abklärung der Ursachen durch Urologen und Angiologen erfolgen. Sämtliche diagnostischen Abklärungen sind nicht schmerzhaft und für den Patienten nicht belastend.
Zusammenfassend stellt die erektile Dysfunktion ein wichtiges Früherkennungszeichen für mögliche ernst zu nehmende Erkrankungen dar, welches in der Diagnostik häufig noch unterschätzt wird. Nicht selten liegt eine Gefässerkrankung als Ursache der Erektionsstörung vor. Moderne minimalinvasive Verfahren ermöglichen heute die Wiedereröffnung auch kleinstkalibriger Penis-Arterien.
Erfahren Sie mehr zum Thema im Video über einen Vortrag von Prof. Dr. med. Nicolas Diehm und in der Check-UpSendung von Tele Züri: