Regelmässige Vorsorgeuntersuchungen helfen Komplikationen in der Schwangerschaft zu vermeiden.
Die erste Schwangerschaftsuntersuchung bei Ihrer Gynäkologin oder Ihrem Gynäkologen dient dazu, mögliche gesundheitliche Risiken während der Schwangerschaft von Anfang an auszuschliessen. Dazu gehört etwa eine Eileiterschwangerschaft. Der Arzt bestimmt Ihre Blutgruppe und untersucht Sie auf Antikörper, etwa gegen Röteln oder Toxoplasmose, und führt einen Krebsabstrich durch.
In den folgenden monatlichen Untersuchungen wird Ihr Gewicht, Ihr Blutdruck, der Hämoglobingehalt Ihres Blutes, die Oberkante der Gebärmutter (der Fundusstand), die kindliche Herzfrequenz und später die Lage des Kindes kontrolliert. Manchmal führt Ihr Gynäkologe eine vaginale Muttermundkontrolle durch und regelmässig werden Urinproben genommen.
Mit Hilfe der Ultraschalluntersuchungen klärt Ihre Ärztin oder Ihr Arzt den Entwicklungsverlauf Ihres Babys ab. Dazu misst er zuerst die Scheitel-Steiss-Länge, bei fortschreitender Schwangerschaft dann den Kopfdurchmesser. Zwischen der 10. und 14. Schwangerschaftswoche misst Ihre Ärztin oder Ihr Arzt mit Hilfe des Ultraschalls auch die Hautfalte im Nacken des Kindes. Dies dient der Abklärung eines allfälligen Down-Syndroms (Trisomie 21).
Ab der 20. Schwangerschaftswoche können Sie in der Regel das Geschlecht Ihres Kindes erfahren, sofern es optimal liegt und seine Geschlechtsteile sichtbar sind.
Nicht-invasive Tests
Neu sind auch verschiedene nicht-invasive Pränatale Tests (NIPT) zugelassen. Bei einem auffälligen Ersttrimester-Test kann etwa in der 11. Schwangerschaftswoche dank dieser Tests mit einer einfachen Blutentnahme (Serumscreening) bei der Mutter eine ausreichend zuverlässige Diagnose – sofern ein unauffälliger Ultraschall und Befund vorliegt – der häufigsten Chromosomenanomalien beim Kind gestellt werden. Ein positiver Befund kann zu einer Punktion (Chorion oder Amnio) führen, welche weiterführende Analysen erfordern.
Leserfrage zum Thema Untersuchung
Wehen durch Untersuchung?
Ich habe gehört, dass bei Frauen, die nahe am errechneten Geburtstermin sind, eine vaginale Untersuchung Wehen und die Geburt auslösen können. Stimmt das? D.D.
Prof. Dr. med. Christian Breymann, Gynäkologe & Belegarzt der Klinik Hirslanden & Klinik Im Park:
Eine vorsichtige vaginale Untersuchung löst im Allgemeinen keine Wehen aus. Es kann zwar zu einer Reizung des Gebärmutterhalses kommen mit darauf folgendem Zusammenziehen der Gebärmutter. Aber das ist vorübergehend. Eigentliche Wehen werden nicht ausgelöst. Es sei denn, der Arzt oder die Hebamme "massiert" den Muttermund und löst dabei den sogenannten Schleimpfropf. Dies kann etwas verzögert Wehen auslösen, die aber genauso gut wieder nachlassen können und nicht zur Geburt führen müssen. Generell ist also die vaginale Untersuchung am Termin oder bei Überschreitung möglich. Allerdings sollte die Fruchtblase nicht geplatzt sein, da es sonst zu bakterieller Kontamination durch die Untersuchung kommen kann.