Vereinfacht gesagt basiert die Computertomographie (CT) auf einem rotierenden Röntgengerät mit angeschlossenem Hochleistungscomputer. Der Patient wird während der Untersuchung gleichzeitig von einer Röntgeneinheit, der «Röhre», und einem Bildaufnahmesystem, den «Detektoren», umkreist. Die Detektoren registrieren die Informationen der Röntgeneinheit und schicken diese weiter an den Computer, der sie zu einem dreidimensionalen Schnittbild vereint.
Aufgrund der hervorragenden Qualität dieser Bilder können Spezialisten der Hirslanden-Gruppe präzise Diagnosen und – falls nötig – Operationspläne erstellen. Werden noch bessere Bilder benötigt, kann eine CT durch Kontrastmittel unterstützt werden. Zudem verfügt Hirslanden über Tomographen mit Dual-Source-Technik, die eine CT mit zwei rotierenden Röntgeneinheiten ermöglicht. Dadurch können Patienten erstmalig mit niedriger Strahlendosis und weniger Kontrastmittel untersucht werden. Die Dual-Source-Technik erlaubt als einzige bildgebende Methode die Erkennung von Urat-Ablagerungen, wie sie bei der Gicht vorkommen.
Ein Vorteil der CT ist ihre Schnelligkeit in Kombination mit der einfachen Handhabung. Deshalb ist sie heute auch zur Versorgung von Schwerstverletzten unverzichtbar, bei denen eine CT in Kürze entscheidende Auskünfte über den Zustand der inneren Organe liefert und so eine rasche Diagnose und einen schnellen Operationsbeginn ermöglicht.
CT des Kopfes
Die Computertomographie (CT) des Kopfes eignet sich zur Abklärung verschiedener Verdachtsdiagnosen. Beispielsweise kann eine CT eventuelle Verengungen, Erweiterungen oder Blutungen der im Gehirn gelegenen Gefässe hervorragend darstellen. Insbesondere bei einem Verdacht auf Schlaganfall ist eine rasche Abklärung diesbezüglich entscheidend.
Auch Gehirntumore sowie degenerative oder altersbedingte Veränderungen des Gehirns können durch eine CT festgestellt oder ausgeschlossen werden.
Zudem ist eine CT die Untersuchungsmethode der Wahl, wenn die Verletzung der knöchernen Schädelbasis bis hin zu einem Schädelbruch abgeklärt werden muss.
Nach operativen Eingriffen am Kopf kommt die CT häufig zur Nachkontrolle zur Anwendung.
CT der Gefässe (Angio-CT)
Gibt man ein Kontrastmittel in den Blutkreislauf des Menschen, wird die Computertomographie (CT) zu einem ausgezeichneten bildgebenden Verfahren zur Darstellung sämtlicher Blutgefässe im Körper. So können die verschiedensten krankhaften Veränderungen der Arterien und Venen – insbesondere Verengungen (Stenosen) oder Erweiterungen (Aneurysmen) – schnell und unkompliziert untersucht werden. Beispielsweise kann ein zu hoher Blutdruck auf eine Verengung der Nierenarterien hinweisen – ein Verdacht, der typischerweise durch eine CT abgeklärt wird. Weitere Indikationen für eine CT der Gefässe sind der Verdacht auf Arterienerweiterungen (Aneurysmen) im Kopf, in der Hauptschlagader (Aorta) oder in anderen Gefässen; der Verdacht auf eine Lungenembolie, hervorgerufen durch verstopfte Arterien in der Lunge, sowie der Verdacht auf arterielle Verschlusskrankheiten und Verengungen (Stenosen) der hirnversorgenden Arterien. Auch Thrombosen (Blutgerinnsel) in Gefässen können durch eine CT nachgewiesen oder ausgeschlossen werden.
Das für eine CT der Gefässe nötige Kontrastmittel wird über eine Vene in den Blutkreislauf gegeben.
CT des Herzens
Eine Computertomographie (CT) des Herzens ermöglicht eine überlagerungsfreie, dreidimensionale Darstellung der Herzkranzgefässe. CT-Bilder der Herzkranzgefässe dienen vor allem der Erkennung von Ablagerungen oder Verkalkungen der entsprechenden Arterien (Arteriosklerose). Werden solche Ablagerungen oder Verkalkungen frühzeitig erkannt, kann durch entsprechende kardiologische Massnahmen einem Herzinfarkt oder Schlaganfall vorgebeugt werden. Indiziert ist eine CT des Herzens also insbesondere bei Patienten, bei denen beispielsweise wegen unklaren Brustschmerzen der Verdacht auf eine Verengung der Herzkranzgefässe gegeben ist (Angina pectoris). Bei Verdacht auf einen Bypass- oder Stentverschluss kann ebenfalls ein Herz-CT zur Abklärung durchgeführt werden.
Auch zur Untersuchung von Herzklappenerkrankungen und von unklaren Raumforderungen im Bereich des Herzens kann eine CT des Herzens Aufschlüsse geben.
In jedem Fall ist bei einer CT des Herzens eine vorgängige venöse Injektion von Kontrastmittel notwendig.
CT der Lunge
Dank der modernen Computertomographie (CT) können heute kleinste Veränderungen im Lungengewebe erkannt werden. Das ist insbesondere für die Diagnostik, Behandlung und Nachsorge von Tumorerkrankungen der Lunge wichtig. Viele Tumore im Lungengewebe sind gut heilbar, wenn sie früh erkannt werden. Deshalb ist bei jedem Verdacht auf ein Lungenkarzinom eine CT der Lunge indiziert; bei Metastasen in der Lunge ist eine CT zur Ausschlussdiagnostik und weiteren therapeutischen Planung notwendig.
Aber auch bei akuten oder chronischen Entzündungen der Bronchien oder des Lungengewebes, Überblähung (Asthma, Emphysem), allergischen oder berufsbedingten Erkrankungen stellt die CT-Untersuchung von Lunge und Brustkorb die Grundlage für Diagnosestellung und Behandlung dar. Nach einer Krebstherapie ist die CT eine gängige Methode zur Unterstützung der Verlaufskontrolle.
Doch es sind nicht Tumore allein, die durch eine CT der Lunge diagnostiziert und kontrolliert werden können. Auch auf einem konventionellen Röntgenbild nicht sichtbare Entzündungen können durch eine CT eindeutig nachgewiesen werden. Und schliesslich ist bei schweren Verletzungen des Brustkorbs – vor allem bei instabilen Patienten – eine CT die Methode der Wahl.
CT des Bauches und virtuelle Dickdarmspiegelung
Eine Computertomographie (CT) des Bauches (Abdomen) wird insbesondere bei akut aufgetretenen Bauchschmerzen durchgeführt. Mit Hilfe der CT können die erfahrenen Ärzte der Privatklinikgruppe Hirslanden potentiell lebensbedrohliche Erkrankungen und Verletzungen im Bauchraum – wie eine Darmperforation, eine Entzündung des Dick- oder Blinddarms, Blutungen, Tumore und Einrisse der Bauchgefässe – exakt erkennen. Häufig setzen die Ärzte eine CT auch für Nachsorgeuntersuchungen bei Krebserkrankungen ein, um Metastasen in Organen oder Lymphknoten auszuschliessen.
Zur Früherkennung von Darmkrebs ist eine CT des Darms ein überaus wichtiges Verfahren. Während früher bei einer Darmspiegelung dem Patienten ein Endoskop physisch durch den Darm geführt werden musste, steht den Ärzten und Patienten der Privatklinikgruppe Hirslanden heute dieses hochmoderne Verfahren der virtuellen Darmspiegelung zur Verfügung. Die Spiegelung wird nach der CT-Aufzeichnung dünnschichtiger Bilder des Darminneren an einem Computerbildschirm simuliert. Aus den zweidimensionalen Bilddaten errechnet ein Computerprogramm dann dreidimensionale Bilder, die einen präzisen Einblick ins Innere des Darmes erlauben. Nur wenn Gewebeentnahmen nötig sein sollten, müssen die Ärzte von der virtuellen Dickdarmspiegelung Abstand nehmen und auf das konventionelle Verfahren zurückgreifen.
CT des Bewegungsapparates
Die Computertomographie (CT) basiert auf Röntgenstrahlung. Deshalb stehen bei der Untersuchung des Bewegungsapparates durch eine CT nicht die Weichteile wie Muskeln und Sehnen im Vordergrund, sondern die Form und Struktur der Knochen. Im Vergleich zum klassischen Röntgenverfahren liefert die CT dabei präzisere, dreidimensionale Bilder des zu untersuchenden Knochens. Dieser Mehrwert kann entscheidend sein, wenn komplexe Knochenbrüche (Frakturen) abgeklärt werden müssen wie beispielsweise ein Fersenbeinbruch (Calcaneus-Fraktur) oder die Fraktur eines Gelenks. Auch in der Nachbetreuung von Frakturen kann eine CT helfen, den Grund für eine verzögerte Heilung herauszufinden.
Osteo-QCT
Die Osteoporose – im Volksmund auch «Knochenschwund» genannt – ist eine typische Alterskrankheit. Sie ist gekennzeichnet durch eine Abnahme der Knochendichte, die ohne Therapie leicht zu Frakturen führen kann. Zur Früherkennung von Osteoporose und zur Prävention von Knochenbrüchen oder Wirbelkörperfrakturen ist die quantitative Computertomographie (QCT) das bildgebende Verfahren der Wahl. Mit ihrer Hilfe können die Spezialisten der Privatklinikgruppe Hirslanden sowohl die Materialeigenschaften – wie Dichte und Biegefestigkeit – als auch die Materialverteilung im Knochen präzise berechnen und beurteilen.
Ein alternatives Verfahren zur Osteo-CT ist die Knochendichtemessung (DXA) durch einfache Röntgenstrahlabsorption.
Arthro-CT
Die Arthro-CT dient den Spezialisten der Privatklinikgruppe Hirslanden dazu, einen präzisen Blick auf ein krankhaftes oder schmerzendes Gelenk zu werfen – zum Beispiel zur Beurteilung einer Schulterinstabilität. Vor der eigentlichen Untersuchung werden dem Patienten Kontrastmittel direkt ins zu untersuchende Gelenk gespritzt. Sie sorgen dafür, dass die nichtknochigen Bestandteile des Gelenks – wie Knorpel – gut sichtbar werden. Durch die anschliessende CT können Fachärzte dann dreidimensionale Bilder in jeder gewollten Raumebene gewinnen. So erlaubt die Arthro-CT schliesslich eine hervorragende Beurteilung der Gesamtstruktur des betroffenen Gelenks.
CT der Wirbelsäule
Lange Abschnitte der Wirbelsäule werden normalerweise mit Hilfe der Magnetresonanztomographie (MRT) untersucht. Liefert eine MRT jedoch nicht hinreichend eindeutige Bilder oder sind nur kurze Abschnitte abzuklären, kann die Computertomographie (CT) Aufschluss geben über knöcherne Veränderungen der Wirbelsäule. Nach Operationen an der Wirbelsäule mit Metallimplantaten greifen die Fachärzte der Privatklinikgruppe Hirslanden auf modernste Computertomographen zurück zur Beurteilung der korrekten Lage der Implantate und zur Beurteilungen der Heilung bei Versteifungsoperationen. Zum Einsatz kommt die CT der Wirbelsäule auch zur besseren Klassifizierung von Verletzungen der Wirbelsäule – etwa wenn schnell und effizient der Schweregrad von Frakturen der Wirbelkörper abzuschätzen ist.
CT-gesteuerte Biopsien
Nicht immer sprechen Bilder für sich. Trotz modernster bildgebender Verfahren bleibt es manchmal unklar, wie zum Beispiel eine von der Norm abweichende Gewebeveränderung oder eine auffällige Raumforderung zu beurteilen ist. Wenn es sich beispielsweise um einen Tumor handelt – ist dieser bösartig? Um solche Fragen präzise beantworten zu können, sind manchmal Proben des fraglichen Gewebes – so genannte Punktionen oder Biopsien – notwendig. Mit Hilfe der Bildkontrolle durch die Computertomographie (CT) wird unter örtlicher Betäubung eine dünne Hohlnadel millimetergenau zum fraglichen Gewebe geschoben, das dann punktiert wird. Die Gewebeprobe können Spezialisten der Pathologie anschliessend unter einem Mikroskop untersuchen, um endlich eine sichere Diagnose stellen zu können. Übrigens: Gewebeentnahmen sind auch aus Knochen und knochennahem Gewebe möglich, beispielsweise um eine schmerzhafte Bandscheibeninfektion abzuklären.
CT-gesteuerte Schmerztherapie
Rückenschmerzen sind die zweithäufigste Ursache für Arztbesuche. Oft bleibt als letzte Hoffnung die Schmerztherapie. Dank der Computertomographie (CT) sind heute punktgenaue Injektionen an der Wirbelsäule möglich. Angezeigt ist eine CT-gesteuerte Schmerztherapie beispielsweise bei weit ausstrahlenden Bandscheibenvorfällen an der Halswirbelsäule (HWS) oder Lendenwirbelsäule (LWS) oder auch bei Verschleisssymptomen an den kleinen Wirbelgelenken der Lendenwirbelsäule (LWS). Die CT-gesteuerte Schmerztherapie ist indiziert bei starken Schmerzen oder wenn andere therapeutische Massnahmen wie Krankengymnastik, Physiotherapie oder Medikamente nicht zum gewünschten Ergebnis geführt haben. In jedem Fall ist eine vorgängige CT oder Magnetresonanztomographie (MRT) notwendig, um die Ursachen der Schmerzen genau zu bestimmen. Nur dann kann auch die Therapie durch Injektion punktgenau gelingen.
Fragen zur Untersuchung
Wie kann ich mich auf die Untersuchung vorbereiten?
Sie sollten drei Stunden vor der Untersuchung nur noch Wasser trinken, aber nichts mehr essen. Bei der Computertomographie (CT) kommen häufig Kontrastmittel zum Einsatz. Zum Beispiel bei Untersuchungen der Bauch- und Beckenorgane zur besseren Beurteilung des Magen-Darm-Traktes. Dazu werden Sie 30 bis 45 Minuten vor Untersuchungsbeginn aufgeboten. Gilt es, in einer bestimmten Region des Körpers Gefässe oder Organe besser zur Darstellung zu bringen, werden die Kontrastmittel nicht oral eingenommen, sondern in eine Vene gespritzt.
Allergien wie Asthma oder Heuschnupfen, aber auch Nierenfunktionsstörungen, Schilddrüsenerkrankungen oder Jodüberempfindlichkeit sind unbedingt dem untersuchenden Arzt oder der Fachperson für Radiologie zu melden.
Was geschieht während der Untersuchung?
Die Untersuchung dauert normalerweise 15 bis 20 Minuten. Dabei liegen Sie auf einer Art Trage, auf der Sie durch eine ringförmige Öffnung gefahren werden. Von dort aus nimmt der Computertomograph mittels Röntgenstrahlen mehrere Querschnitte Ihres Körpers im Abstand von Millimetern auf. Manchmal ist es nötig, dass Sie für wenige Sekunden die Luft anhalten. Über ein Mikrofon werden Sie während der Untersuchung instruiert.
Braucht es eine Nachbetreuung?
Die heute verwendeten Kontrastmittel sind in der Regel gut verträglich und werden rasch über die Nieren ausgeschieden. Nach der Einnahme oder Injektion eines Kontrastmittels sollten Sie noch am gleichen Tag viel trinken, damit das Mittel möglichst schnell wieder ausgeschieden wird.
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