Delir - Informationsbroschüre für Betroffene und Angehörige
27.04.2023 | PDF | 339.30 KB
Das Delir äussert sich in einer akuten Verwirrtheit der Patientin oder des Patienten. Es zeichnet sich durch sein plötzliches Auftauchen aus und unterscheidet sich dadurch beispielsweise von der Demenz, die sich langsam und kontinuierlich entwickelt. Im Zustand des Delirs befinden sich Patientinnen und Patienten in ihrer eigenen Welt. Es ist ihnen nicht möglich, Aussagen von Ärztinnen und Ärzten, Pflegekräften oder Bekannten korrekt einzuordnen.
Obwohl ein Delir in jedem Lebensabschnitt auftreten kann, häuft es sich mit dem Alter. Es kann während eines Spitalaufenthalts als medizinische Komplikation auftreten und ist heute, aufgrund des zunehmenden Alters der Patientinnen und Patienten sowie der Intensität der Behandlungen, häufiger als früher und kein seltenes Krankheitsbild mehr.
Die Auslöser für ein Delir sind vielfältig. Folgende Risikofaktoren können jedoch das Delir begünstigen:
Die Symptome eines Delirs können psychischer sowie körperlicher Natur sein und variieren während des Krankheitsverlaufs, insbesondere was die Intensität betrifft, oft stark. Zudem treten die Anzeichen eher plötzlich als schleichend auf.
Folgende Symptome können Anzeichen für ein Delir sein:
Delir-Betroffene …
Verschiedene Faktoren wie bestehende Grunderkrankungen, der Allgemeinzustand oder das Alter eines Menschen beeinflussen bei einem Delir den Verlauf und die Prognose.
Nach dem akuten Beginn bessert sich ein Delir bei der entsprechenden Behandlung in den meisten Fällen nach einigen Tagen. In Ausnahmefällen kann ein Delir auch über Wochen anhalten und eine Behandlung auf der Intensivstation erfordern. Ganz selten gelingt keine vollständige Erholung der Patientin oder des Patienten.
Da ein Delir vor allem bei älteren und körperlich geschwächten Patientinnen und Patienten das Sturz- und Infektionsrisiko vergrössert, kann dieses eine Verlängerung des stationären Aufenthaltes notwendig machen. Delirpatientinnen und -patienten sind in ihrem Lebensalltag funktionell stärker eingeschränkt, zudem verschlechtert ein Delir einen bereits kritischen kognitiven Zustand weiter. Statistisch steigen durch ein Delir die Pflegebedürftigkeit und die Mortalitätsrate der betroffenen Patientinnen und Patienten sowie die Notwendigkeit einer Heimeinweisung. Die Lebenserwartung nach der Spitalentlassung kann sich verringern.
Die symptomatische Behandlung geschieht bei uns in der Klinik Hirslanden interdisziplinär unter Einbezug sämtlicher relevanter Fachrichtungen. Zusätzlich werden störende Umgebungsfaktoren soweit möglich minimiert. Orientierungshilfen wie Uhren, Kalender, Brillen oder Hörgeräte können bei der Behandlung eines Delirs ebenfalls helfen. Auch Angehörige können einen Beitrag zur Genesung leisten. Lesen Sie mehr dazu in unserer Broschüre und sprechen Sie mit dem verantwortlichen Arzt oder der verantwortlichen Ärztin.
Einige einfache Massnahmen können das Risiko für ein Delir reduzieren und vorbeugend wirken.