Die Hüfte ist nicht nur von der altersbedingten Abnützung häufig betroffen, häufig sind auch Brüche (Frakturen) im Bereich der Hüfte. Es sind dies Frakturen des Schenkelhalses und dann die sogenannten pertrochanteren Femurfrakturen, welche durch den Trochanter (grosser Rollhügel) laufen. Die Ursachen einer hüftnahen Fraktur sind mannigfaltig, sie reichen vom einfachen Sturz über den Teppichrand bis zum hochenergetischen Autounfall oder Sturz aus grösserer Höhe.
Während die Schenkelhalsfrakturen eher beim jüngeren Patienten auftreten, sind pertrochantäre Frakturen bei älteren Patienten eine häufige Diagnose. Die Diagnostik ist einfach, ein Röntgenbild genügt, falls die Fraktur verschoben ist. Nicht verschobenen Frakturen bedürfen ab und zu einer ergänzenden Beurteilung durch ein Computertomogramm, dies vor allem um Verlauf und Stabilität der Fraktur zu beurteilen.
Die Therapie dieser hüftnahen Frakturen ist konservativ oder operativ. Nicht verschobene, stabile und mechanisch günstige Frakturen können konservativ mit Entlastung während 6-8 Wochen behandelt werden. Verschobene Frakturen oder Frakturen mit dem Risiko, sich nachträglich noch zu verschieben, werden operiert. Pertrochantäre werden heutzutage meistens mit einem Nagel versorgt, welcher sich mit einer schrägen Schraube im Hüftkopf abstützt. Die Patienten können hiermit sofort belasten und der operative Aufwand ist nicht allzu hoch.
Schenkelhalsfrakturen werden zumeist mit Schrauben versorgt. Die Versorgung kann anspruchsvoll sein, so dass nicht immer mit einem guten Ergebnis zu rechnen ist. Hierzu kommt, dass nach einer Schenkelhalsfraktur der Hüftkopf von der Blutversorgung abgeschnitten sein kann. Als Alternative zur Schraubenversorgung bietet sich die Versorgung mit einer Teilprothese an. Diese Versorgung ist eigentlich die Methode der Wahl beim älteren Patienten, oder beim zusätzlichen Vorliegen einer Hüftarthrose.
Die Probleme der Versorgung der hüftnahen Frakturen sind zum einen eine fehlende Heilung der Fraktur, ein Absterben des Hüftkopfes infolge der fehlenden Blutversorgung oder eine Fehlstellung nach dem Ausheilen der Fraktur. Diese Komplikationen sind relativ unangenehm, bedürfen zumeist einer nochmaligen Operation entweder mit einer erneuten Versorgung mit Schrauben oder Platten (Osteosynthese) oder dann dem Einsetzen eines künstlichen Gelenkes.