Eine Hernie, etwas irreleitend auch Bruch genannt, ist eine abnorme Ausstülpung des Bauchfelles durch eine Lücke in der Bauchdecke im Bereich einer anatomisch vorbestehenden oder entstandenen Schwachstelle des Bindegewebes. In solche Lücken kann Bauchinhalt (z.B. Darm) gedrückt werden. Dabei scheint die genetisch bedingte Qualität des Bindegewebes eine entscheidende Rolle zu spielen – ein Gegenstand der aktuellen Erforschung. Sie beeinflusst aber die Überlegungen zur Verfahrenswahl bei der operativen Korrektur.
Die häufigste Form ist der Leistenbruch. Brüche mit Ausstülpungen findet man jedoch auch im Bereich des Nabels, über dem Magen oder im Bereich von Narben nach Bauchoperationen und auch an selteneren Lokalisationen.
Das subjektive Bild reicht von Beschwerdefreiheit (zufällige Diagnose bei anderweitiger Untersuchung) über sichtbare und tastbare Vorwölbung, Druck- und Einklemmungsgefühl, Schmerzhaftigkeit, Schwierigkeiten bei der Reposition (Zurückstossen) des durchtretenden Inhalts, bis zur akuten Einklemmung und Notfalloperation.
Die operative Korrektur ist der Verschluss der Lücke, sei es durch Naht des eigenen Gewebes oder - in zunehmendem Mass - Verstärkung durch eine Netzeinlage.
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