Ursache
Fehlstellungen der Beinachse am Knie (O- oder X-Bein) können mit der Zeit aufgrund der einseitigen Belastung zu einer vorzeitigen Abnutzung des Meniskus und Gelenksknorpels im betroffenen Gelenkabschnitt und damit zur frühzeitigen Entwicklung einer einseitigen Kniearthrose führen.
Diagnose & Therapie
Typischerweise werden bewegungs- und belastungsabhängige Schmerzen an der Innen- oder Aussenseite des Knies verspürt. Die Fehlstellung kann mit der Zeit zunehmen. Die Röntgendiagnostik hat zum Ziel, die bereits bestehenden Schäden am Gelenk zu erfassen und das Ausmass der Fehlstellung festzustellen, damit die optimale Therapie geplant werden kann. Hierzu sind eine belastete Ganzbeinaufnahme sowie eine Magnetresonanzuntersuchung notwendig.
Das Hauptziel ist, ganz besonders bei jüngeren Patienten, das eigene Gelenk so lange als möglich zu erhalten und die Notwendigkeit der Implantation eines Kunstgelenkes möglichst lange zu verzögern. Falls die Schäden am Gelenk noch nicht zu weit fortgeschritten sind, kann die Operation hierbei helfen.
Operationsmethode
Die Beinachse wird entsprechend der vorliegenden anatomischen Veränderung so korrigiert dass die Belastung vom geschädigten Gelenkabschnitt in den gesünderen verlagert wird. Je nach Fehlstellung muss die Korrektur mittels auf- oder zuklappender Knochendurchtrennung am Ober- oder Unterschenkel stattfinden. Ganz selten ist eine kombinierte Operation nötig.
Nachbehandlung
Das operierte Bein darf bis zur genügenden Knochenheilung für mindestens sechs bis acht Wochen unter Zuhilfenahme von Stöcken nur teilbelastet werden. Bei günstigem Heilungsverlauf kann die Belastung dann schrittweise gesteigert werden. Es ist wichtig zu wissen, dass das Hauptziel der Operation das Verzögern eines allfälligen Kunstgelenks ist. Die bereits vorhandenen Schäden am Gelenk werden nicht rückgängig gemacht und davon verursachte Beschwerden können weiterhin vorhanden sein bzw. im weiteren Verlauf wieder auftreten.