Infografik die Brust richtig abtasten
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Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung der Frau. Gemäss der Krebsliga Schweiz erkranken jährlich fast 6‘500 Frauen an Brustkrebs (Mammakarzinom). Die Behandlung von Brustkrebs kann für Patientinnen einen langen und beschwerlichen Prozess darstellen. Daher ist es von grosser Bedeutung, dass unsere Patientinnen rundum von erfahrenen Fachspezialisten betreut werden.
Um Patientinnen mit der Diagnose Brustkrebs die bestmögliche Behandlung zu bieten, werden im Brustkrebszentrum Klinik Hirslanden eine Vielzahl von Spezialisten der Krebsmedizin vereint. Diese stammen aus verschiedenen Fachgebieten (z.B. Gynäkologie, Chirurgie, Radiologie, Pathologie, Onkologie, Strahlentherapie, plastische Chirurgie) und weisen ein langjähriges Expertenwissen in der Behandlung von Brustkrebs aus. Die Spezialisten beraten und bestimmen miteinander den individuellen Therapieplan der Patientin.
Damit das Wissen der Fachspezialisten an einen Tisch gebracht werden kann, finden im Rahmen des Brustkrebszentrums regelmässige interdisziplinäre Tumorboards statt. In diesen Tumorboards treffen sich die Fachspezialisten und besprechen pro Patientin die Behandlungsplanung und den zu erwartenden Erfolg.
Das Brustkrebszentrum ist Teil des Tumorzentrums Hirslanden Zürich.
In den meisten Fällen (70 %) ist ein harter, nicht schmerzender Knoten, der in der Brust oder in der Achselhöhle (Axilla) ertastet werden kann, der erste deutliche Hinweis auf eine mögliche Brustkrebserkrankung. Dazu können optische Veränderungen an der Brust auftreten (Einsenkung oder Einziehung der Brustwarze, neu aufgetretene Grössenänderung der Brust, Rötungen oder Entzündungen der Brustwarze (ohne dass die Frau stillt). Je nach Stadium des Tumors werden auch vergrösserte Lymphdrüsen in den Achseln sowie einseitiger, blutiger Ausfluss aus der Brustwarze beobachtet. Regelmässige Selbstuntersuchung sowie periodische Vorsorgeuntersuchungen beim Gynäkologen helfen, eventuelle Veränderungen rechtzeitig festzustellen. Tast- oder sichtbare Veränderungen an der Brust sollten in jedem Fall so schnell wie möglich ärztlich abgeklärt werden.
Die eigentliche Ursache für die Entstehung von Brustkrebs ist bis heute nicht bekannt. Es gibt allerdings eine Reihe von Risikofaktoren oder Lebensumständen der Patientin, die eine mögliche Erkrankung beeinflussen können:
Dank Prävention, Früherkennung und besseren Therapien der Frühstadien nimmt die Sterberate ständig ab. Leider ist aber zu befürchten, dass mit der Überalterung der Bevölkerung und unserem modernen Lebensstil (späte Schwangerschaften, Alkoholkonsum) die Brustkrebs-Inzidenz wieder zunehmen wird. Die besondere Gefährdung bei Brustkrebs besteht in seiner Fähigkeit zu metastasieren („streuen“). Bei aggressiven Tumoren kann das bereits nach kurzer Zeit erfolgen, in vielen Fällen kann die Erkrankung aber auch nach über 10 Jahren wieder auftreten. Aus neuen Untersuchungen geht aber hervor, dass 5 Jahre nach der fachgerechten Brustkrebsbehandlung nur 10 % der Patientinnen an dieser Krankheit gestorben sind.
Brustkrebs tut nicht weh, sondern wächst längere Zeit unbemerkt. Da im Allgemeinen die Überlebenschancen der Frau bei früh entdecktem Brustkrebs besser stehen, sind Untersuchungen zur Früherkennung wichtig.
Um Brustkrebs früh erkennen zu können, ist die beste Diagnostik erforderlich. Diese besteht aus einer Kombination von:
Die Krebsliga der Schweiz empfiehlt für Frauen ohne familiäres Risiko folgende Früherkennungsmassnahmen:
Bei schätzungsweise fünf bis zehn Prozent aller Brustkrebsfälle liegt der Ursprung in einer erblich bedingten Veranlagung. Häufig liegt dabei eine Veränderung (Mutation) der Gene BRCA1 und/oder BRCA2 zu Grunde. Der Begriff «BRCA» stammt aus dem englischen und steht für für BReast-CAncer. Bei Frauen mit familiärem Risiko sind die Untersuchungsintervalle zur Früherkennung individuell festzulegen.
Die Krebsliga der Schweiz informiert in ihrem Faktenblatt Familiäres Risiko für Brust- und Eierstockkrebs ausführlich über die Thematik.
Die Diagnose Brustkrebs wird nach Abklärung aller persönlicher Risikofaktoren durch physikalische (Abtasten der Brust und Augenschein) und bildgebende Verfahren (Mammographie, Sonographie) gestellt. In den meisten Fällen wird eine Gewebeprobe mittels Biopsie entnommen und untersucht. Weitere Abklärungen zum Ausschluss von Metastasen ergänzen die Diagnosestellung.
Die Art der Behandlung richtet sich nach der Grösse des Tumors, nach eventuellen Tochtertumoren (Metastasen, z.B. in den Lymphknoten, Achselhöhlen oder in anderen Organen) und nach dem Stadium des Krankheitsverlaufs. Oft ist eine kombinierte Behandlung nötig um den Krebs zu bekämpfen. Beispielsweise kann vor oder nach einer Operation eine Chemotherapie oder eine Bestrahlungsbehandlung erfolgen, um den Krebs zu verkleinern.
Bei Brustkrebs muss die vollständige Entfernung des Tumors angestrebt werden. Heute ist es nur noch in wenigen Fällen notwendig, die ganze Brust zu entfernen; in etwa 70% der Fälle kann brusterhaltend operiert werden. Unerlässlich ist es jedoch bis ins gesunde Gewebe hinein zu operieren. Oft erweist es sich als notwendig, angrenzende Lymphknoten (in der Achsel) mit zu entfernen. Die Entscheidung liegt beim behandelnden Arzt und Chirurgen.
Für die medikamentöse Behandlung können in Frage kommen:
Die Strahlentherapie gilt auch in der Brustkrebstherapie als wichtiges Standbein der Behandlung. Sie wird lokal angewendet. Das heisst, dass sie im Gegensatz zur Chemotherapie nur im Bereich des Bestrahlungsfeldes und nicht im ganzen Körper wirkt. Oft werden Operation, Chemotherapie und Strahlentherapie kombiniert.
Nach der Primärbehandlung besteht ein von bestimmten Kriterien abhängiges Rückfallrisiko. Alle Fachgesellschaften raten zur Mässigung bei der Anwendung von Röntgenaufnahmen und Labortests, da sie weder ein Frührezidiv erfassen, noch mit Sicherheit das Vorliegen einer Metastase ausschliessen können.
Wichtig sind die periodischen Mammographien und klinischen Kontrollen, sowie die Mitteilung von ungewohnten und anhaltenden Beschwerden wie zum Beispiel Schmerzen und Atemnot.