Die Brustkrebs-Behandlungsmöglichkeiten reichen von der konservativen (Bestrahlung, Chemotherapie, Hormontherapie, etc.) bis zur operativen Behandlung (operative Entfernung) des Brustkrebs. Unsere Spezialisten beraten Sie bei der Wahl Ihrer Therapie sowie während und nach Ihrer Brustkrebs-Genesung.

Brustkrebs - was nun?

Bei der Diagnose Brustkrebs werden Sie durch das erfahrene Team im Brustzentrum Stephanshorn eng betreut. Wir klären sie über jeden Behandlungsschritt vollumfänglich auf. Der Therapieplan wird im Rahmen des Tumorboards für jede betroffene Brustkrebspatientin individuell festgelegt. Je nach Krankheitsverlauf werden verschiedene Therapiearten kombiniert eingesetzt. Die für Sie zuständige Ärztin oder zuständige Arzt wird den im Tumorboard festgelegten Therapieplan mit Ihnen besprechen und die weiteren Schritte gemeinsam planen. Am Brustzentrum Stephanshorn betreuen Sie unsere speziell in Onkologie-Pflege ausgebildeten Breast Care Nurses. Sie unterstützen und beraten Sie kompetent in allen Fragen rund um Ihre Erkrankung und werden sich bei Ihrem stationären Eintritt vor der Operation bei Ihnen vorstellen. 

 

Therapiemöglichkeiten bei Brustkrebs

Operative Tumorentfernung

Im Brustzentrum Stephanshorn werden jährlich etwa 300 Frauen mit der Diagnose Brustkrebs operiert. Alle Brustkrebsoperationen werden von erfahrenen Spezialisten durchgeführt. Wir arbeiten nach den Qualitätsvorgaben der Krebsliga und operieren nach dem neusten Stand und Technik der Wissenschaft. Bei der Brustkrebsoperation sind immer zwei Chirurgen involviert. 

Dank der interdisziplinären Zusammenarbeit unsers eingespielten Ärzteteams können Patientinnen rasch, kompetent und umfassend betreut werden. 

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Tumorentfernung

Die Art der Krebsbehandlung ist abhängig von der Art des Krebses und seiner Ausdehnung. Bei der Operation entfernt der Chirurg den Tumor vollständig. Dabei ist in den meisten Fällen eine Brusterhaltung möglich, kombiniert mit einer postoperativen Bestrahlung der operierten Brust. Sollte jedoch eine komplette Brustentfernung erforderlich oder von der Patientin gewünscht sein, ist eine Brustrekonstruktion durch den plastischen Chirurgen in derselben Operation oder auch später durchführbar. Die Entfernung des Brustkrebs wird ergänzt durch die Entfernung des Sentinel (=Wächter)- Lymphknotens in der Achselhöhle. Noch während der Operation wird dieser mikroskopisch untersucht.

Ergibt die Untersuchung, dass der Lymphknoten frei von Tumorzellen ist, kann auf die Entfernung weiterer Lymphknoten verzichtet werden.

Wiederaufbau der Brust

Obwohl das moderne Therapiekonzept des Brustkrebses ein deutlich schonenderes chirurgisches Vorgehen als noch vor wenigen Jahren erlaubt, führen die Tumorentfernungen doch häufig zu erheblicher Volumenreduktion und Asymmetrie. Entscheidend für das Ausmass der Intervention ist neben der Art des Tumorwachstums auch das Verhältnis seiner Ausdehnung zur Gesamtgrösse der Brust.

Eine erworbene Brustasymmetrie oder gar fehlende Brust ist für die betroffene Frau ein einschneidender Eingriff in die Körperintegrität. Das gestörte Gleichgewicht besteht nicht nur äusserlich: Das gesamte Selbstbewusstsein und Körpergefühl – das Frau-Sein – ist beeinträchtigt.

interdisziplinäre Zusammenarbeit

Die erforderliche Zusammenarbeit zwischen dem onkochirurgischen Chirurgen oder Gynäkologen einerseits und plastisch-rekonstruktivem Chirurgen andererseits ist an der Klinik Stephanshorn seit Jahren gelebter Alltag. Sie erlaubt eine kompromisslose Tumorentfernung, direkt gefolgt vom onkoplastischen Vorgehen (in derselben Sitzung), das heisst der Formung oder Wiederherstellung der betroffenen Brust.

mögliche Rekonstruktionsformen

Die Palette der erforderlichen Rekonstruktionsformen ist breit. Sie reicht von der einfachen Drüsenplastik, der inneren Rekonstruktion über den Brustdrüsenersatz mit Implantat bis zum vollständigen primären (sofortigen) oder sekundären (späteren) Brustaufbau mittels grosser Lappenplastiken (zum Beispiel unter Verwendung des M. latissimus dorsi oder des TRAM-Lappens). Diese erprobten und sicheren Eigengewebelappen erhöhen die Operationsbelastung (Operationszeit, Wundfläche) für die Patientin unerheblich und können selbst im fortgeschrittenen Alter eingesetzt werden.

Die sofortige Brustrekonstruktion ermöglicht meist den Erhalt eines Grossteils der originalen Brusthaut. Im besten Fall können mit dieser sogenannten skin sparing-Technik nur gerade Brustwarze und Warzenhof sowie die Brustdrüse entfernt und der entstandene Defekt mittels Eigengewebe oder Implantat gefüllt werden. Nach späterer Neuformung von Brustwarze und Hof erscheint die Brust äusserlich praktisch narbenfrei. Durch den Erhalt der kutanen Sensibilität empfindet die Frau die neue Brust als eigen und nicht als Fremdkörper.

Brandaktuell ist der Einsatz des Lipofillings (Eigenfett-Unterspritzen) im Bereich kleinerer und mittlerer Gewebe- und Formdefekte sowie in Bereichen mit Narben und Hautschäden nach Strahlentherapie. Diskutiert wird der positive Effekt insbesondere auf die Hautqualität als Folge des Einbringens von Stammzell-Signalen zur Angio- und Histogenese (neue Gewebearchitektur).
Durch die enge und allzeit verfügbare Zusammenarbeit der Onko- und plastisch-rekonstruktiven Chirurgen an der Klinik Stephanshorn können wir den vom Schicksal getroffenen Frauen eine möglichst angenehme und ausgeglichene Zukunft anbieten.

Bestrahlung/Radio-Onkologie

Nach einer Brustkrebsoperation wird in vielen Fällen eine Bestrahlung empfohlen. Die Strahlenbehandlung dauert in der Regel mehrere Wochen mit täglichen kurzen Sitzungen. Die Behandlung erfolgt ambulant in der Radiotherapie Stephanshorn, an welcher wir sämtliche Arten der perkutanen Bestrahlung, d.h. der Bestrahlung von aussen, anbieten. Unser Institut verfügt über einen Linearbeschleuniger der neuesten «TrueBeam» Generation. Das Gerät wurde entwickelt, um hochkomplexe Bestrahlungstechniken schnell und sicher durchzuführen.

Chemotherapie

Bei einer Chemotherapie erhält die Patientin Medikamente, die das Wachstum der Krebszellen hemmen und diese möglichst abtöten. Solche Medikamente werden Zytostatika genannt. Die Verabreichung erfolgt durch direkte Injektion oder über eine Infusion. Die Behandlung findet meist in den Räumlichkeiten des Tumor- und Brustzentrum Ostschweiz im Neudorf-Center statt.

Hormontherapie

Brustkrebs wächst häufig hormonabhängig. Angeregt wird das Wachstum des Tumors durch die weiblichen Geschlechtshormone. Deshalb werden oft Antihormone bei betroffenen Frauen eingesetzt, weil sie die Produktion der körpereigenen Geschlechtshormone unterdrücken und so das Wachstum des Tumors blockieren. Diese Behandlung kommt vor allem nach der Operation infrage, als ergänzende Therapie soll sie einem Rückfall vorbeugen. Der Einsatz von Antihormonen kann auch sinnvoll sein, wenn erneut ein Brusttumor oder Metastasen in anderen Organen festgestellt werden. 

Physiotherapie

Durch schonende Übungen bleibt die Schulterbeweglichkeit erhalten und die Wundheilung wird gefördert. Ungünstige Narbenzüge oder Schwellungsneigung eines Armes (Lymphödem) können durch eine spezifische Physiotherapie und Lymphdrainage behandelt werden. 

Psychologie

Von einem Brustkrebs betroffen zu sein, ist ein schwerer Einschnitt im Leben - körperlich und seelisch. Viele Frauen fühlen sich alleine und hilflos. Neben einer möglichst optimalen Behandlung der Brusterkrankung bieten wir Ihnen zudem eine psychologische Begleitung und Unterstützung an. Unsere Fachpersonen der Psychoonkologie sind für Sie auf Wunsch da, damit Sie gestärkt und zuversichtlich in Ihr gewohntes Leben zurückfinden können.