Der Magenbypass ist die weltweit meist angewandte Operationsmethode in der Adipositaschirurgie. So werden derzeit jährlich rund 300`000 solcher Interventionen praktiziert. Seit diese Operation 1994 erstmalig in minimal-invasiver Technik (laparoskopisch) durchgeführt wurde, erfährt sie eine rasante Entwicklung und gilt heute als Standardverfahren.
Bei einer Magenbypass-Anlage wird ein Grossteil des Magens sowie der Zwölffingerdarm von der Nahrungspassage ausgeschlossen. Es handelt sich um einen kombinierten Eingriff, welcher neben einer restriktiven Komponente (deutlich verminderte Füllungskapazität des Magens) eine malabsorptive Komponente (verminderte Nährstoffaufnahme) hat. Aus dem bestehenden Magen wird ein kleines Reservoir (Pouch) gebildet, welches die Nahrungsaufnahme einschränkt. Der Magenpouch wird direkt mit dem Dünndarm verbunden. Die zur Verdauung notwendigen Enzyme (Galle, Bauchspeicheldrüsensaft) werden weiter unten dem Nahrungsbrei zugeführt (Fusspunktanastomose). Dadurch werden spezialisierte Darmzellen aktiviert, die stoffwechselaktive Hormone ausschütten. Diese Hormone führen zu einer Verbesserung des Stoffwechsels, anderseits auch zu einer viel früheren und stärkeren Sättigung.
Die Normalisierung des Blutzuckerspiegels erfolgt bei vielen Patienten nach einer Magenbypass-Operation innerhalb weniger Tage!