«Es ist eine einmalige Möglichkeit, die Eltern in diesem besonderen Moment zu unterstützen und dieses faszinierende Ereignis so nah mitzuerleben.» Anke Bünnig, Leiterin Geburtenabteilung, ist ausgebildete Hebamme und arbeitet seit 12 Jahren in der Klinik Hirslanden. Sie gewährt einen Blick hinter die Kulissen der Geburtenabteilung.
Wie sieht Ihr Tagesablauf aus?
Es kommt darauf an, ob ich an dem Tag als Hebamme im Gebärsaal arbeite oder meine administrative und strategische Tätigkeit als Leitung der Geburtenabteilung ausübe. Für mich ist es zentral, regelmässig «an der Front» zu sein und Frauen bei der Geburt zu begleiten.
Was ist das Schönste an Ihrem Beruf?
Das Schönste an meinem Beruf ist seine Vielseitigkeit. Wir Hebammen sind nicht nur für die Geburt da, wir unterstützen und beraten während der Schwangerschaft, wir begleiten während der Geburt und auch im Wochenbett. Natürlich ist es besonders schön, wenn man eine Frau mehrere Stunden bei der Geburt betreut und dann am Ende das Kind der Mutter in die Arme legen kann. Werdende Eltern in diesem besonderen Moment zu unterstützen und dieses Ereignis so nah mitzuerleben ist immer wieder faszinierend.
Welche Ziele verfolgen Sie dabei?
Wichtig ist, dass wir die Erwartungen und Wünsche der werdenden Eltern wahrnehmen und die Begleitung der Geburt danach ausrichten. Mein Ziel ist es, dass die werdenden Eltern die Geburt als schönes Erlebnis empfinden und uns in guter Erinnerung behalten.
Zudem ist eine hohe Qualität das A und O. Weiterbildungen, um immer auf dem neusten wissenschaftlichen Stand zu bleiben, sind für mich und mein Team wichtig. Die familiäre Atmosphäre und eine Beständigkeit im Team tragen dazu bei, dass sich auch die Hebammen bei uns wohl fühlen und gerne zur Arbeit kommen. Ich bin stolz darauf, dass wir ein so gutes und eingespieltes Hebammen-Team sind und teilweise schon seit vielen Jahren miteinander arbeiten.
Beschreiben Sie Ihr Team in drei Worten.
Engagiert, motiviert und fachkompetent.
Können Sie sich an Ihre erste Geburt erinnern?
Ja, es war während meiner Ausbildungszeit in Berlin in einer grossen Klinik. Damals habe ich für mich, meine ersten 500 Geburten dokumentiert.
Und wie viele Geburten haben Sie schon betreut?
Es sind so um die 2000 und nach wie vor ist für mich jede Geburt immer noch ein Wunder.
Wie war es für Sie Mama zu werden? Hat Ihr Beruf Ihnen dabei weitergeholfen?
Natürlich war ich als Hebamme gut vorbereitet. Dennoch hatte ich, genau wie jede andere Frau, Ängste und Bedenken. Für mich war es sehr wichtig auf natürlichem Weg zu entbinden, mit der Voraussetzung, dass alles in Ordnung war und dem nichts im Wege stand. Während der Geburt habe ich meiner Hebamme und meinem Gynäkologen vertraut und wir haben es gemeinsam gut gemeistert. Ich habe meine Geburt als ein schönes und einschneidendes Erlebnis empfunden und die Schmerzen als etwas Positives. Wenn man dann sein Kind im Arm hält, ist das ein überwältigender Moment und lässt einen alles andere vergessen.
Welchen Ratschlag geben Sie werdenden Eltern?
Man sollte, wenn möglich, die Schwangerschaft und die Geburt als einen natürlichen Verlauf betrachten. Lassen Sie die Geburt auf sich zukommen und äussern Sie eigene Vorstellungen und Wünsche.
3 Fakten über Anke Bünnig:
- Sie ist eine stolze Mama von einem 14-jährigen Sohn.
- Ihre Freizeit verbringt sie am liebsten mit Ihrer Familie in den Bergen.
- In den Ferien liegt sie auch mal gern am Strand und liest ein gutes Buch.