Das Bauchfell/Peritoneum ist die Auskleidung, welche den Bauchraum von innen umscheidet. Das Peritoneum hat eine grosse Oberfläche. Es umgibt viele Organe im Bauchraum, kleidet aber auch die Bauchwand aus. Das Peritoneum bildet auch ein Schmiermittel, welches die Reibung an seiner Oberfläche reduziert und so Bewegungen der Organe Gegeneinander (z.B. bei Darmfüllung und Kontraktion) erleichtert.
Was ist Peritonealkarzinose (Bauchfellkrebs)?
Als Peritonealkarzinose wird ein Befall des Bauchfells mit bösartigen Tumorzellen bezeichnet. Eine Peritonealkarzinose geht nur selten vom Peritoneum selber aus, sondern ist in der Regel die Folge einer Krebsgeschwulst, die ihren Ursprung in anderen, meist – aber nicht immer – im Bauchraum gelegenen Organe hat.
Was heisst ein Bauchfellbefall für den Betroffenen?
Der Befall des Bauchfells stellt leider auch heute noch ein fortgeschrittenes Stadium der entsprechenden Krebserkrankung dar. Meist bestand die frühere Therapie in einer intravenösen oder oralen Chemotherapie. Unbehandelt führt ein Bauchfellbefall schnell (meist innerhalb weniger Monate) zu unkontrollierbarem Tumorwachstum mit Darmverschluss und anderen lebensbedrohlichen Komplikationen.
Mit Hilfe der chirurgischen Entfernung möglichst aller Knoten in Kombination mit einer intraperitonealen, hyperthermen Chemoperfusion kann bei vielen Patienten ein wesentlich längeres Überleben und/oder eine Vermeidung von Komplikationen wie z.B. eines Darmverschlusses erzielt werden.
Die Therapie ist daher vor allem als weitere Alternative gedacht, die Vorteile gegenüber der bisherigen alleinigen intravenösen Chemotherapie bringt. Eine HIPEC kann bei Patienten mit einer sog. limitierten Karzinose, d.h. bei einer nur geringen Beteiligung des Bauchfells, in manchen Fällen sogar eine Heilung erreichen. Einzelne Patienten mit Eierstocktumoren und speziellen Tumoren des Dünn- und Dickdarmes leben nach dieser Therapie bereits länger als 5 Jahre. Meist müssen wir jedoch von einer Lebensverlängerung sprechen, die nach den vorliegenden Studien ca. 2 Jahre, in Einzelfällen auch mehr, erbringt.