Blutungen

Sie sind Folge eines Defektes in einer Arterien- oder Venenwand. Der Defekt ist häufig traumatisch (unfallbedingt) oder iatrogen (durch einen ärztlichen Eingriff mit scharfen Instrumenten) verursacht.

Blutungen gibt es auch als Komplikation des Einreissens eines Tumors, einer Arterienentzündung, oder bei der Ruptur einer krankhaft erweiterten Arterie. Wird die Blutung durch die Umgebung zusammengehalten und begrenzt, spricht man von einer gedeckten Blutung, andernfalls von einer freien Blutung.

Unterscheidung von Blutungen

Je nach Ort unterscheidet man z.B. Blutungen in solide Organe (Leberblutung), in Hohlräume wie das Bauchfell (intraperitoneale Blutung), in Hohlorgane wie den Darm (gastrointestinale Blutung) oder Harnleiter und Blase (urogenitale Blutung) und andere Lokalisationen.

Blutungen, zumal arterielle Blutungen, sind immer noch ein medizinisches Problem. Gefürchtet ist z.B. die unstillbare Blutung aus der Gebärmutter unmittelbar nach der Geburt. Viele Schwerverletzte verbluten trotz aller Fortschritte am Unfallort oder im Spital.

Die Interventionelle Radiologie verfügt über einzigartige und unter Umständen lebensrettende Möglichkeiten zur mikroinvasiven Behandlung schwerer Blutungen:

  • den temporären Verschluss von Arterien durch einen Ballonkatheter
  • den ganz genau gezielten definitiven Verschluss von Arterien durch Verstopfung (Embolisation) der blutenden Arterie und nur der blutenden Arterie von innen durch das Gefässsystem
  • die Abdichtung des Defektes in der Wand grosser Arterien durch eine Stentprothese

Die interventionell-radiologische Blutstillung kann technisch sehr diffizil sein und gehört in die Hand eines erfahrenen Interventionisten.