Schmerz ist die grosse Geissel der Menschheit. Es gibt keinen, der nicht irgendwann einmal mit dem Schmerz, in welcher Form auch immer, seine Bekanntschaft gemacht hat und sie regelmässig erneuert. Viele Menschen leiden unter chronischen Schmerzen, die Ihnen das Leben zur Hölle machen können.

Der wichtigste Wahlspruch der Medizin lautet: "primum nihil nocere", lateinisch für "vor allem (dem Patienten) nichts schaden". Direkt daneben steht das Wort von Galen von Pergamon (129 -216 n.Chr.): "divinum est sedare dolorem", zu deutsch: "göttlich ist es den Schmerz zu lindern."

 

Die interventionelle Radiologie verfügt über verschiedene Möglichkeiten der Schmerzlinderung:

  • Die Injektionstherapie für Schmerzen, die durch Reizung einzelner Nerven bzw. Nervenwurzeln entstehen. Sie wird häufig für die Schmerzbehandlung an der Wirbelsäule, aber auch auch für die Lokalisationsdiagnostik vor z.B. einer operativen Therapie eingesetzt.

    Die Injektionstherapie für Schmerzen, die von arthrotischen Gelenken ausgehen, z.B. dem sogenannten kleinen Wirbelgelenken. In denselben Situationen kann auch die Radiofrequenztherapie eingesetzt werden.
  • Die Blockade bzw. die Verödung von Nervengeflechten, wie z.B. des Plexus coeliacus, eines Teils des sogenannten Sonnengeflechts oder Plexus solaris, kann bei Tumorschmerzen im Bauchraum erfolgreich eingesetzt werden.
  • Die Blockade des Ganglion stellatum und des Ganglion Gasseri (zwei Nervenknoten an der oberen Brustwirbelsäule bzw. an der Schädelbasis) sind fortgeschrittene Techniken, die nach einer interdisziplinären Besprechung zur Anwendung gelangen können.

    Zu den Anzeigen gehören die Trigeminusneuralgie (einschiessende Gesichtsschmerzen ausgehend von 5 Hirnnerven), die Hyperhidrose (übermässige Schweissproduktion) oder der Morbus Raynaud (Abblassen der Finger oder der Zehen vor allem bei Kälteexposition aufgrund reflektorischer Engstellung der Arterien.
  • Das sogenannte „sympathische Nervensystem“ ist für die Aktivierung vieler Körperfunktionen verantwortlich.

    Die CT-gezielte Blockade von Nervenknoten dieses Systems, die beidseits an der Vorderseite der Lendenwirbelsäule liegen, ist hilfreich bei schweren und schmerzhaften Durchblutungsstörungen der Beine bzw. Füsse (lumbale Sympathektomie).