Implantierung eines Defibrillators
Der Internal Cardiac Defibrillator (ICD) schützt Patienten vor der Todesursache Nummer eins: dem plötzlichen Herztod. Seit etwa 30 Jahren existiert der Defibrillator als Implantat, ähnlich einem Herzschrittmacher.
Der Defibrillator erkennt über ein Elektrogramm einen schnellen und lebensbedrohlichen Herzrhythmus. In diesem Fall gibt er umgehend einen Stromimpuls ab. Der Herzrhythmus normalisiert sich, das Herz kann wieder Blut durch den Körper pumpen.
Der Defibrillator besteht aus zwei Komponenten. Zum einen aus einer Elektrode, die über die Vene in der rechten Herzkammer verankert wird. Zum anderen aus einem Gerät samt Batterie, Steuerung und weiterer Elektrode, das beim Brustmuskel unter die Haut implantiert wird.
Eine Schwachstelle hat die ICD-Therapie: die Elektroden. Sie sind permanent mechanischen Belastungen ausgesetzt, zum Beispiel der Bewegung des Herzens. Nach zehn Jahren treten bei etwa 20 Prozent der Patienten Elektroden-Komplikationen auf.
Als Alternative haben Spezialisten einen innovativen, subkutanen ICD (S-ICD) entwickelt. Bei dieser Therapieform bleiben Herz und Blutgefässe unangetastet: eine Elektrode wird nicht unmittelbar ins Herz implantiert, sondern oberhalb des Brustbeins direkt unter die Haut, also subkutan. So ist die Elektrode kaum Bewegung ausgesetzt. Noch stehen Langzeitdaten zur Beurteilung der Therapie aus. Doch es darf von deutlich weniger Komplikationen ausgegangen werden als bei einer herkömmlichen ICD-Therapie.
Die Therapie mittels S-ICD ist für junge, sportlich aktive Patienten geeignet, die ein erhöhtes Risiko für einen plötzlichen Herztod aufweisen, zum Beispiel wegen angeborener Herzmuskelerkrankung. Des Weiteren kommt sie infrage für Patienten, die Komplikationen mit transvenösen ICD hatten.
Bei der ICD-Therapie wird eine Elektrode direkt ins Herz implantiert. Sie ist Teil eines Defibrillators, der bei zu schnellem Herzschlag einen Stromschlag aussendet und den Rhythmus normalisiert.