Die hypertherme intrathorakale Chemotherapiebehandlung ist ein moderner Ansatz, um im Rahmen einer Operation die Spülung des Brustkorbes mit erwärmter perfundierter Chemotherapie in Träger-Lösung durchzuführen.
Diese Methode kommt bei bösartigen Erkrankungen des Rippenfells in individualisiert ausgewählten Fällen zur Anwendung. In Kombination mit einer operativen Entfernung des Rippenfells kann sie bei Tumorbefall der Pleura eine sinnvolle Behandlungsmethode darstellen.
Mit einer speziellen Perfusionspumpe wird der Brustkorb mit einer auf 42° Celcius erwärmten Chemotherapie-Spüllösung über einen Zeitraum von ca. 60 Minuten gespült. So werden mögliche verbliebene Tumorzellen nach der Entfernung des Rippenfells durch die lokale Wirkung des Chemotherapeutikums abgetötet. Mittels der Erwärmung dieser Lösung wird die Eindringtiefe und die Wirksamkeit des Chemotherapeutikums deutlich vergrössert. Häufig wird diese Methode als Bestandteil einer sogenannten multimodalen Therapie (Operation, systemische Chemotherapie, Bestrahlung, intraoperative erwärmte Chemotherapie) eingesetzt.
Schema der postoperativen Spülung nach der HITOC-Methode
- Entfernung des Rippefells mitsamt dem Tumor (ev. Lungenteilentfernung, Lymphknotenentfernung, etc.)
- Spülungskreislauf des hoch konzentrierten, erhitzten Chemotherapeutikums innerhalb des befallenen Brustraumes, mittels eines Pumpsystems.
- Der übrige Körper (ausserhalb des Brustraumes) wird gekühlt, damit er nicht durch das "künstliche Fieber" geschädigt wird.
- Der Brustraum wird während der Spülung temporär geschlossen.
Die HITOC kann bei den folgenden Krankheitsbildern in geeigneten Fällen angewendet werden:
- malignes Pleuramesotheliom
- metastasierte Thymome oder Thymuskarzinome
- lokal metastasierte Bronchialkarzinome
- Rippenfellbefall durch Pleurakarzinose bei anderen malignen Erkrankungen (z. B. Mamakarzinom, Kolonkarzinom)