Ileozökalresektion
Dieser Eingriff wird meist beim sogenannten Morbus Crohn, einer chronisch-entzündlichen Darmerkankung, die Dünn- und Dickdarm betreffen kann, durchgeführt. Meist erfolgt sie laparoskopisch, seltener bei Verwachsungen auch offen. Hierbei wird der Endteil des Dünndarms und der Anfangsteil des Dickdarms mit der sogenannten Bauhin`schen Klappe entfernt. Anschliessend werden beide Enden wieder miteinander verbunden.
Sigmaresektion
Meist liegt hierbei eine chronisch-rezidivierende Entzündung dieses Dickdarmteils zugrunde, da hier besonders viele Divertikel vorkommen. Mittels Knopflochchirurgie, manchmal auch offen, wird der entzündete Dickdarmteil (S-Darm) mobilisiert, die versorgenden Gefässe durchtrennt und der kranke Darmabschnitt entfernt. Es erfolgt dann eine Verbindung des absteigenden Dickdarms (Colon descendens) mit dem Mastdarm (Rektum). Auch dieser Eingriff wird bevorzugt minimal-invasiv durchgeführt.
Totale Coloproktektomie
Bei der Colitis ulcerosa und/oder bei der sogenannten familiären Polyposis coli muss der gesamte Dickdarm von Anfang bis Ende entfernt werden. Dies ist deswegen notwendig, da sich sonst die Grundkrankheit sofort wieder im belassenen Dickdarmabschnitt manifestieren würde oder ein bösartiger Tumor droht. Nach Mobilisation des gesamten Dickdarms, wird auch der Mastdarm bis zum Schliessmuskel aus seinen Verwachsungen mit den umgebenden Strukturen befreit, die versorgenden Gefässe durchtrennt und schliesslich der ganze Dickdarm aus dem Körper geborgen. Anschliessend wird aus dem Dünndarm ein Reservoir gebildet (ein sogenannter J-Pouch oder Beutel) und dieser dann am Schliessmuskel angenäht. Diese Rekonstruktion sollte durch eine 3-monatige Trockenlegung (protektives Ileostoma) geschützt werden und erst nach überprüfter Heilung in Betrieb genommen werden. Komplikationsmöglichkeiten sind Blutung, Infektion, fehlende Heilung der Verbindung zwischen Dünndarmpouch und Schliessmuskel, Blasen- und Potenzprobleme. Die Spitaldauer beträgt 10-12 Tage.