Die MR-gesteuerte Vakuumbiopsie ist eine minimal-invasive Massnahme, bei der eine Gewebeprobe unter lokaler Betäubung entnommen wird. Das Verfahren wird hauptsächlich bei Veränderungen in der Brust angewendet, wenn die bildgebenden Verfahren (Mammographie, Brustultraschall, MRI der Brust) keine abschliessende Diagnose bringen.
Es ist eine sehr spezifische Abklärung und wird angewendet, wenn der Befund nur im MR sichtbar ist («MR-only-lesion»). Es kann mehr Gewebe entnommen werden als bei einer Stanzbiopsie, somit ist die Methode äusserst präzise und die Diagnosesicherheit sehr hoch. Die Durchführung ist nur speziell akkreditierten Zentren vorbehalten, welche die entsprechende apparative Ausstattung sowie speziell geschultes Personal haben.
Mit Hilfe eines Kontrastmittels kann in der MRI-Untersuchung die genaue Position des verdächtigen Gewebes berechnet werden. Unter lokaler Betäubung wird nach einem kleinen Hautschnitt (3-4 mm) das Gewebe mit Hilfe eines speziellen unterdruckgesteuerten Gerätes entnommen (Vakuumbiopsie). Die Patientin liegt dabei während rund 60 Minuten in unveränderter Position auf dem Bauch. Nach dem Eingriff ist eine Schonung erforderlich. Während der ersten fünf Tage nach dem Eingriff sollten längere Belastungen mit den Armen vermieden werden.
Durch die Anwendung dieses Verfahrens bieten sich folgende Vorteile:
- Unnötige Operationen können vermieden werden
- Eine Überbehandlung kann vermieden werden
- Präzise Therapieplanung
- Sicherstellung aller bösartigen Veränderungen, um eine ausreichend ausgedehnte Operation zu gewährleisten