Verschluss mittels Katheter
Unter einem Loch im Herz wird ein Defekt in der Trennwand zwischen den Vorhöfen (Vorhofseptumdefekt, offenes Foramen ovale) beziehungsweise zwischen den Herzkammern (Ventrikelseptumdefekt) verstanden. Diese Defekte sind meistens bereits bei der Geburt vorhanden; selten entstehen sie später im Leben (etwa ein Ventrikelseptumdefekt nach einem Herzinfarkt).
Der Verschluss eines Loches erfolgt heute meistens mit einem aus Nitinol geformtem Doppelschirm (Amplatzer-Device). Der Schirm wird mit einer Sonde über die Leiste in lokaler Betäubung eingeführt (wie bei einer Herzkatheteruntersuchung). Der Patient ist dabei wach und schmerzfrei. Die Intervention dauert ca. 30 Minuten.
Bei Verschluss eines offenen Foramen ovale bzw. eines Vorhofseptumdefektes wird ein speziell geformter Katheter vom rechten Vorhof her durch das Loch in den linken Vorhof geschoben und über diesen Katheter wird ein Führungsdraht im linken Vorhof positioniert. Anschliessend wird entlang dem Draht ein Messkatheter vorgeschoben, mit welchem der genaue Durchmesser des Defektes bestimmt wird, damit das passende Verschlussdevice bestimmt werden kann.
Nach Entfernung des Messkatheters wird über den Führungskatheter das Verschlussinstrument vorgeschoben. Der linke Anteil des Verschlusssystems öffnet sich beim Vorschieben aus dem Katheter automatisch und wird dann durch das Zurückziehen des gesamten Devices an das Vorhofseptum angelegt. Durch weiteres Zurückziehen des Führungskatheters wird zusätzlich auch der rechte Anteil des Verschlussdevice geöffnet.
Der Patient erhält während 3 Monaten zusätzliche Medikamente zur Plättchenhemmung, bis der Schirm von einer dünnen Gewebeschicht überwachsen ist.
Dies ist ein relativ kleiner und kurzer Eingriff mit geringer Komplikationsrate. Mit einer sorgfältigen Abklärung beim Herzspezialisten kann beurteilt werden, ob ein Verschluss notwendig ist und ob sich ein Schirmdevice dafür eignet.