Dr. med. Loretta Hasler blickt dankbar auf viele erfüllte Jahre in der Klinik Linde zurück. Seit rund acht Monaten ist sie nicht mehr als Ärztin tätig. Gemeinsam mit der Musiktherapeutin Corinne Jacob, ebenfalls eine ehemalige Mitarbeiterin der Klinik Linde, bietet sie nun dreitägige Seminare für Menschen an, die zu Hause pflegebedürftige Angehörige betreuen. Wer mehr darüber erfahren möchte, kann Loretta Hasler unter lhasler@hin.ch kontaktieren.

Dr. med. Loretta Hasler

Was verbindet dich mit der Klinik Linde?

Während fast 25 Jahren war ich als Belegärztin für die Hämatologie und die medizinische Onkologie an der Klinik Linde tätig. Ich war nahezu täglich vor Ort, auch an den Wochenenden.- Die Klinik Linde gab mir die Möglichkeit, meine eigenen Patientinnen und Patienten kontinuierlich zu betreuen, sei es ambulant in meiner onkologischen Praxis in Biel oder stationär in der Klinik Linde. Ich habe stets versucht, ihnen meine volle Aufmerksamkeit zu schenken, was eine fast hundertprozentige Erreichbarkeit bedeutete.

Welches sind deine schönsten Erlebnisse aus der Zeit «in der Linde»?

Mit der Klinik Linde verbinden mich viele schöne Erlebnisse. Ich erwähne eine Begebenheit, die mir heute noch viel bedeutet: Bei der Erstkonsultation einer fast 70-jährigen Patientin musste ich ein bereits knochen- und lebermetastasierendes Brustkrebsleiden diagnostizieren. Ich empfahl ihr, eine Immunochemotherapie durchführen zu lassen, befürchtete jedoch, dass sie sich einer so aggressiven Therapie wohl kaum unterziehen würde. Zu meinem Erstaunen willigte die Patientin ein. Bereits fünf Tage nach Therapiebeginn musste sie in schlechtem Allgemeinzustand und mit hohem Fieber notfallmässig in der Klinik Linde hospitalisiert werden. Die Patientin unterzog sich gleichwohl den weiteren intensiven Therapien. Nach gut einem Jahr stellte man bildgebend keinen Tumor mehr fest. Die immunologischen Erhaltungsinfusionstherapien führten wir ambulant weitere fünf Jahre fort. Heute, nach mehr als zehn Jahren, ist die Patientin immer noch tumorfrei. Ja, diese Geschichte grenzt an ein Wunder, auch für uns Medizinerinnen und Mediziner! Als Dank begrüsst mich die ehemalige Patientin seither beinahe täglich via WhatsApp mit Fotos von wunderbaren Blüten und Wolkengebilden. Das ist schön!

Was wünschst du der Klinik Linde für die Zukunft?

Die Medizin ist stark im Wandel. Mit neuen Therapieansätzen wird viel erreicht. Ich wünsche der Klinik Linde, dass die menschlichen Begegnungen zwischen dem medizinischen Personal und den Patientinnen und Patienten erhalten bleiben. Wichtig ist zudem, dass das interdisziplinäre Team von Ärzten und Ärztinnen weiterhin trägt und ausgebaut werden kann.