Morgens operiert und abends wieder heim. Die Möglichkeiten der minimalinvasiven, ambulanten Chirurgie sind für Kinder besonders vorteilhaft. Das erspart den kleinen Patienten die Übernachtung in der ungewohnten Umgebung eines Spitals. Unsere Kinderchirurgen bieten ein breites Behandlungsspektrum an von der Tumorentfernung bis zur Operation von angeborenen Fehlbildungen. Sie sind spezialisiert auf die Bedürfnisse von Kindern und kennen sich besonders gut mit der Diagnose und Behandlung von spezifischen Erkrankungen im Kindesalter.
Die untenstehenden Eingriffe werden in unseren OPERA Zentren vollzogen. OPERA Zumikon deckt alle Eingriffe ab, hingegen werden im OPERA St.Gallen die drei erst genannten angeboten. (Hodenfixierung, Vorhautbeschneidung, Leistenbruch)
Hodenfixierung (Orchidopexie): In der Kinderchirurgie gehört die Hodenfixierung zum Alltag. Der sogenannte Hodenhochstand gilt als häufigste angeborene Fehlbildung bei Buben. Bei Kindern unter einem Jahr wird in der Regel abgewartet, ob der Hoden nicht noch spontan in den Hodensack wandert. Ende des 2. Lebensjahres sollte jeder Hodenhochstand behandelt sein, andernfalls entsteht zunehmend die Gefahr einer eingeschränkten Zeugungsfähigkeit. Der Eingriff erfolgt unter Vollnarkose.
Vorhautbeschneidung (Zirkumzision): Die Vorhautbeschneidung ist ein kleiner operativer Eingriff, der bei Kindern unter Vollnarkose erfolgt. Medizinische Gründe für eine Beschneidung können eine Vorhautverengung (Phimose) oder der Einriss eines Penisbändchens sein. Durch die Verengung kann es zu Problemen beim Wasserlassen kommen. Bleibt die Phimose bis zur Pubertät oder gar bis zum Erwachsenenalter bestehen, sind auch Schmerzen bei einer Erektion und beim Geschlechtsverkehr möglich. Jugendliche mit einer Phimose können die Eichel und den Bereich unter der Vorhaut ausserdem nur schwer waschen. Deshalb siedeln sich dort leicht Bakterien und Pilze an, die zu Entzündungen führen können.
Leistenbruch (Hernia inguinal): In der Kinderchirurgie ist der Leistenbruch ein häufiges Krankheitsbild und einen Routineeingriff. Sowohl Mädchen als auch Jungs können davon betroffen sein. Allerdings tritt er bei Jungs sehr viel häufiger auf als bei Mädchen. Der Leistenbruch beim Kind ist eine angeborene Fehlbildung und nicht vergleichbar mit dem Leistenbruch eines Erwachsenen. In der Regel ist bei Kindern eine Operation notwendig. Wie schnell diese durchgeführt werden sollte, hängt vom Alter des Kindes und der Schwere des Bruchs ab. Je jünger das Kind ist, desto früher sollte der Bruch verschlossen werden. Ein eingeklemmter Bruch muss dringend operiert werden. In der Regel wird ein Leistenbruch bei Kindern unter Vollnarkose operiert. Meist handelt es sich nur um einen kleinen Schnitt, der später kaum mehr erkennbar ist.
Nabelbruch (Hernia Umbilicales): Für Kinder ist ein Nabelbruch in aller Regel ungefährlich. Meistens verschwindet er innerhalb der ersten drei Lebensjahren von selbst. In seltenen Fällen besteht die Gefahr, dass sich der Darm darin einklemmt. Deshalb sollte Nabelbruch bis spätestens im Vorschulalter operativ beseitigt werden. Auch sehr grosse Brüche müssen operiert werden.
Ohrkorrektur: Wenn die Ohrmuschel mehr als 30° vom Kopf absteht, spricht man von abstehenden Ohren. Oft wird dies als störend empfunden. Vor allem Kinder leiden dann oft unter Händeleien. Das „Anlegen“ der Ohren gehört daher mit zu den häufigsten kosmetischen Operationen bei Kindern. Ursache ist meist eine angeborene Verformung der Ohrknorpel bzw. eine asymmetrische Entwicklung der einzelnen Knorpelanteile. Durch einen relativ kleinen Eingriff lassen sich Fehlstellungen wie abstehende Ohren oder auch zu grosse und asymmetrische Ohrmuscheln korrigieren. Ziel der Operation ist ein harmonischer wohlproportionierter Gesamteindruck. Bei Schulkindern wird der Eingriff in der Regel in örtlicher Betäubung vorgenommen. Bei kleineren Kindern wird in Vollnarkose operiert. Der Eingriff dauert etwa ein bis zwei Stunden.
Eingewachsener Nagel (Unguis incarnatus): Eingewachsene Nägel kommen bei Kindern und jungen Erwachsenen relativ häufig, vor allem an den grossen Zehen. Bei einer eitrigen Infektion wird in der Regel eine Operation empfohlen. Diese wird meist unter örtlicher Betäubung vorgenommen. Nach der Pubertät treten eingewachsene Nägel deutlich seltener auf.
Zusammengewachsene Finger und Zehen: Diese sogenannten Syndaktylien werden auch als Schwimmhäute bezeichnet. Sie sind die häufigste Fehlbildung der Hände und Füsse. Zur Verbesserung des Spreizens und der einzelnen Fingerbeweglichkeit ist eine operative Trennung sinnvoll. Im Rahmen der Operation werden die einzelnen Glieder, die zusammengewachsen sind, voneinander getrennt. Gerade bei Kindern ist es entscheidend, keine grossen Narben entstehen zu lassen, die nicht mitwachsen und die Finger durch ihren Zug so verkrümmen lassen können. Fehlbildungen an den Zehen verursachen vor allem dann Probleme, wenn die Zehen unterschiedlich lang sind. Dann wird der längere Zeh in die Beuge gezogen und fängt im Schuh an zu schmerzen. Hier ist eine Trennung sinnvoll.
Entfernung überzähliger Finger/Zehen (Polydaktylien): Die Operation überflüssiger Finger oder Zehen erfolgt meist zwischen dem ersten und dritten Lebensjahr. Prinzipiell spricht aber nichts dagegen, die Operation an einem früheren oder späteren Zeitpunkt durchzuführen. Da die Ausprägungen und Fehlbildungen sehr unterschiedlich aussehen können, kommen auch unterschiedliche Operationsmethoden infrage. Nach der operativen Entfernung überzähliger Glieder ist in der Regel ein Grossteil der Patienten beschwerdefrei. Oft ist eine anschliessende Physiotherapie sinnvoll.
Weichteil-Tumorentfernung: Gutartige Tumore treten im Kindesalter viel häufiger auf als bösartige. In der Regel ist die operative Entfernung des Tumors ausreichend. Zur Sicherheit wird der Tumor nach der Entfernung im Labor untersucht.