Niedriger Blutdruck, medizinisch Hypotonie genannt, ist ein Zustand, bei dem der Blutdruck einer Person dauerhaft unter dem Normalwert liegt. Dieser Zustand kann eine Reihe von Symptomen hervorrufen und je nach Schwere und Begleitumständen die Gesundheit beeinträchtigen. Niedriger Blutdruck muss nicht unbedingt gefährlich sein, erfordert jedoch Aufmerksamkeit, da er in bestimmten Situationen das Wohlbefinden erheblich beeinträchtigen kann.

Blutdruck messen

Überblick

Hypotonie ist ein medizinischer Zustand, bei dem der Blutdruck einer Person dauerhaft unter dem Normalwert liegt. Typische Grenzwerte für niedrigen Blutdruck sind Werte von unter 100 mmHg systolisch oder 60 mmHg diastolisch bei Frauen sowie unter 110 mmHg systolisch oder 70 mmHg diastolisch mmHg bei Männern.

Dieser Zustand kann verschiedene Symptome auslösen und je nach Schweregrad und Begleitumständen die Gesundheit gefährden. Hypotonie kann harmlos bis schwerwiegend sein, je nachdem, wie der Körper auf den niedrigen Blutdruck reagiert und welche Ursachen ihm zugrunde liegen.

Ursachen und Risikofaktoren

Ein niedriger Blutdruck kann verschiedene Ursachen haben:

  • Volumenmangel, z. B. durch unzureichende Flüssigkeitsaufnahme oder starken Blutverlust.
  • Auswirkungen bestimmter Medikamente, wie z. B. Antihypertensiva oder Diuretika.
  • Herzprobleme, z. B. geringe Pumpleistung des Herzens oder Herzrhythmusstörungen.
  • Endokrine Störungen, z. B. Unterfunktion der Schilddrüse.
  • Schwangerschaft, da sich in dieser Zeit der Blutkreislauf des Körpers erweitert.

Risikofaktoren für Hypotonie sind Alter, vorbestehende Herzerkrankungen, endokrine Erkrankungen sowie Dehydratation und Unterernährung.

Krankheitsverlauf

Der Verlauf der Hypotonie ist je nach Ursache unterschiedlich und kann von sporadischen, symptomlosen Zuständen bis zu regelmässigen, symptomatischen Episoden reichen.

Akute Hypotonie

Tritt plötzlich auf und kann ein Notfall sein, verursacht durch starken Blutverlust, schwere Infektionen oder akute Herzprobleme. Eine sofortige ärztliche Behandlung ist unerlässlich.

Chronische Hypotonie

Sie ist weniger dramatisch, beeinträchtigt aber regelmässig das tägliche Leben und kann ein Anzeichen für ein dauerhaftes Gesundheitsproblem wie Herzinsuffizienz oder Diabetes sein.

Reaktive Hypotonie

Tritt häufig nach dem Essen, nach dem Aufstehen oder nach körperlicher Anstrengung auf und kann durch Änderungen der Lebensgewohnheiten und Medikamente kontrolliert werden.

In allen Fällen ist eine regelmässige Überwachung wichtig, um den Zustand zu kontrollieren und frühzeitig auf Veränderungen reagieren zu können. Bei schweren Formen kann eine intensivere Behandlung erforderlich sein, um die Lebensqualität zu verbessern und Risiken zu minimieren.

Symptome

Zu den Symptomen einer Hypotonie gehören unter anderem

  • Schwindel oder Benommenheit, besonders nach schnellem Aufstehen.
  • Schwarzwerden vor den Augen oder Ohnmachtsanfälle.
  • Müdigkeit und allgemeine Schwäche.
  • Übelkeit und Kältegefühl in den Extremitäten.

Diese Symptome treten auf, weil das Gehirn und andere lebenswichtige Organe nicht ausreichend mit Blut und Sauerstoff versorgt werden, was besonders in akuten Stresssituationen problematisch sein kann.

Geschlechterspezifische Anzeichen von niedrigem Blutdruck

Bei Frauen neigen die Symptome von tiefem Blutdruck oft dazu, subtiler zu sein und können leicht mit anderen Zuständen verwechselt werden. Dazu gehören beispielsweise Schwindel, Müdigkeit, gelegentliche Ohnmacht und sogar depressive Verstimmungen.

Im Gegensatz dazu können Männer häufiger plötzliche Ohnmacht oder Schwindel, insbesondere in Verbindung mit körperlicher Anstrengung, erleben.

Diagnose

Zur Diagnose einer Hypotonie gehören regelmässige Blutdruckmessungen durch einen Facharzt (Kardiologen), um zu überprüfen, ob die Blutdruckwerte dauerhaft unter den normalen Grenzwerten liegen. Zusätzliche Untersuchungen können erforderlich sein, um die Ursache der Hypotonie festzustellen, einschliesslich Bluttests, Herzultraschall und Tests der endokrinen Funktion.

Behandlung

Zu den Behandlungsmöglichkeiten bei niedrigem Blutdruck gehören

  • Erhöhung der Flüssigkeits- und Salzzufuhr.
  • Anpassung von Medikamenten, die den Blutdruck beeinflussen können.
  • Verwendung von Kompressionsstrümpfen zur Verbesserung des venösen Rückflusses.
  • In schweren Fällen medikamentöse Behandlung zur Erhöhung des Blutdrucks.

Prävention

Wirksame Massnahmen zur Vorbeugung von Hypotonie sind unter anderem:

  • Ausreichende Flüssigkeitszufuhr: Regelmässiges Trinken von Wasser und anderen Flüssigkeiten beugt einer Dehydrierung vor.
  • Ausgewogene Ernährung: Eine nährstoffreiche Ernährung mit ausreichender Salzzufuhr kann den Blutdruck stabilisieren.
  • Regelmässige Bewegung: Moderate Aktivitäten wie Spazierengehen oder Schwimmen fördern die Durchblutung und unterstützen einen normalen Blutdruck.
  • Vermeiden Sie Alkohol und Rauchen: Diese können sich negativ auf den Blutdruck auswirken und sollten vermieden werden.
  • Überwachung der Medikamenteneinnahme: Regelmässige Kontrolle und Anpassung der blutdrucksenkenden Medikamente durch den Arzt.
  • Kompressionsstrümpfe: Können bei orthostatischer Hypotonie helfen, den Blutfluss zu verbessern.

Diese vorbeugenden Massnahmen tragen zur allgemeinen kardiovaskulären Gesundheit bei und können helfen, Hypotonie und ihre Symptome zu minimieren.

 

 

 

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