Die erbliche, sprich genetische, Veranlagung ist für die Entstehung und den Verlauf vieler Krankheiten mitverantwortlich. Um die persönlichen Risiken abzuklären und Erkrankungen optimal zu diagnostizieren und zu therapieren, hat Hirslanden ein eigenes Kompetenzzentrum für genomische Medizin gegründet: Hirslanden Precise. Nach der einjährigen Pilotphase eröffnet dieses Kompetenzzentrum heute in Zollikon mit einem eigenen Labor.

Ergänzend zu traditionellen Ansätzen der Medizin befasst sich die genomische Medizin mit den individuellen genetischen Voraussetzungen eines Menschen und stimmt die medizinische Behandlung darauf ab: In einem ersten Schritt wird das persönliche Risiko für eine erblich bedingte Krankheit auf Basis des individuellen Erbguts (DNA) beurteilt. Daraus leiten Experten und -Expertinnen ab, welche Präventionsmassnahmen und/oder Behandlungen individuell nötig, sinnvoll und wirksam sind – für die betroffene Person und auch seine/ihre Angehörigen.

Es gibt eine ganze Reihe von Genen, die für bestimmte Krankheiten verantwortlich sind. «Jedes Jahr kommen neue Erkenntnisse dazu», weiss Prof. Sabina Gallati, Co-Leiterin genomische Medizin Hirslanden. «Besonders etabliert ist das Wissen bereits in den Bereichen Krebs und Herzkreislauferkrankungen. Genetische Untersuchungen sind da auch in den evidenz-basierten Behandlungsempfehlungen enthalten. Wenn jemand beispielsweise genetisch bedingt ein hohes Brustkrebsrisiko hat, können wir Massnahmen zur Früherkennung einleiten.»

Die Gene entscheiden mit, ob eine bestimmte Therapie wirkt

Auch im Bereich Medikamentenwirksamkeit spielt die erbliche Veranlagung eine zentrale Rolle: Je nach Medikament kann heute bei bis zur Hälfte aller Patienten und Patientinnen kein ausreichender Nutzen nachgewiesen werden. Manchmal kommt es gar zu unerwünschten Nebenwirkungen oder Komplikationen. In der «Pharmakogenetik» wird mittels genetischem Test untersucht, ob eine gewisse Therapie für einen Patienten oder eine Patientin geeignet ist und zur gewünschten Wirkung führt.

«Der «one-size-fits-all»-Ansatz hat in der Medizin längst ausgedient. Unser oberstes Ziel ist es, die Lebensqualität von Menschen basierend auf ihren einzigartigen genetischen Voraussetzungen zu verbessern» so Prof. Thomas Szucs, Co-Leiter Genomische Medizin Hirslanden und Facharzt für Pharmazeutische Medizin. «Wenn wir von Anfang an wissen, dass ein Medikament oder eine Therapie aufgrund der genetischen Disposition nicht wirken kann, können wir wertvolle Zeit sparen und Patientinnen und Patienten die unnötige Belastung ersparen. Die Behandlung von Krebspatienten und -patientinnen mittels Chemotherapie ist ein gutes Beispiel hierfür.»

Internet Gentest schüren Angst und sorgen für Skepsis bezüglich Präzisionsmedizin

Genetische Analysen bieten nur dann einen Mehrwert, wenn sie in die Gesamtbehandlung eines Patienten oder einer Patientin eingebettet sind. Daher arbeiten die Genetik-Experten und -Expertinnen von Precise eng mit den behandelnden Fachärzten und -ärztinnen zusammen.

Denn Gallati, die auch Präsidentin der eidgenössischen Kommission für genetische Untersuchungen beim Menschen ist, warnt: «Über das Internet werden heute viele Gentests angeboten, die keine therapeutische Konsequenz haben und deren Berichte nichts aussagend – oder gar falsch sind. Das ist fahrlässig und schürt Angst. Wir setzen genetische Analysen da ein, wo sie einen medizinischen Mehrwert bieten und möchten die genomische Medizin als Standard etablieren, wo es für Patienten und Patientinnen Sinn macht. Im Moment ist das Wissen rund um die Möglichkeiten der genetischen Medizin leider noch zu wenig etabliert: oft wird Letztere in einen Topf mit Genmanipulation oder Gentechnik geworfen.»

Schnelle Ergebnisse und garantierter Datenschutz

Mit dem eigenen Precise-Labor bietet Hirslanden neu ein komplettes Angebot im Bereich von genetischen Untersuchungen und Beratungen an. «Wir gehen über die reine genetische Analyse hinaus und bieten umfassende Beratung und Betreuung für unsere Patienten und Patientinnen, Kunden und Kundinnen. Mit diesem Angebot möchten wir unserem Ziel einen grossen Schritt näherkommen: Lebensqualität für jeden Einzelnen und die Gesellschaft zu bieten.», so Dr. Daniel Liedtke, CEO der Hirslanden-Gruppe. Die neue In-house-Lösung garantiert nicht nur eine effizientere Abwicklung der Tests, sondern auch eine Qualitätssteigerung. Sicherheit und Schutz der Privatsphäre haben höchste Priorität. Die Daten werden ausschliesslich in der Schweiz gespeichert.

Einen Blick hinter die Kulissen finden Sie im angehängten Video.

Über Hirslanden

Die Hirslanden-Gruppe umfasst 17 Kliniken in 10 Kantonen, viele davon mit einer Notfallstation. Sie betreibt zudem 4 ambulante Operationszentren, 17 Radiologie- und 5 Radiotherapieinstitute. Gemeinsam mit den öffentlichen und privaten Kooperationspartnern konzentriert sich Hirslanden auf das Continuum of Care und die Förderung einer qualitativ hochstehenden, verantwortungsbewussten, vom einzelnen Menschen selbstbestimmten und effizienten integrierten Gesundheitsversorgung.

Die Gruppe zählt 2‘314 Partnerärztinnen und Partnerärzte sowie 10’711 Mitarbeitende, davon 479 angestellte Ärztinnen und Ärzte. Hirslanden ist das grösste medizinische Netzwerk der Schweiz und weist im Geschäftsjahr 2020/21 einen Umsatz von 1‘796 Mio. Franken aus (inkl. CHF 12.6 Mio. kantonale COVID-19-Entschädigungen). Per Stichtag 31.3.2021 wurden in der Gruppe 107‘401 Patientinnen und Patienten an 461‘004 Pflegetagen stationär behandelt. Der Patientenmix setzt sich aus 51 % grundversicherten Patientinnen und Patienten, 28.8 % halbprivat und 20.2 % privat Versicherten zusammen.

Hirslanden steht für erstklassige medizinische Qualität, gewährleistet durch hoch qualifizierte Fachärztinnen und Fachärzte mit langjähriger Erfahrung. Die Gruppe differenziert sich im Markt als Systemanbieter: interdisziplinäre medizinische Kompetenzzentren und spezialisierte Institute ermöglichen eine optimale und individuelle Behandlung auch hochkomplexer Fälle. Die Hirslanden-Gruppe formierte sich 1990 aus dem Zusammenschluss mehrerer Kliniken und ist seit 2007 Teil der internationale Spitalgruppe Mediclinic International plc, die an der Londoner Börse kotiert ist.

Weitere Informationen:

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Head of Communications
Dr. Claude Kaufmann
Hirslanden AG
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