Medienmitteilung: Standortübergreifende Zusammenarbeit Thoraxchirurgie
03.05.2022 | PDF | 302.40 KB
In der Hirslanden-Gruppe arbeiten künftig im Bereich der Lungenkrankheiten und insbesondere in der Thoraxchirurgie die beiden Standorte Bern und Zürich zusammen. Dadurch findet ein breiter, interdisziplinärer Wissens- und Erfahrungsaustausch statt, wodurch das hochspezialisierte Fachgebiet Thoraxchirurgie massgeblich gestärkt wird. In einem nächsten Schritt erfolgt der Ausbau der Zusammenarbeit auf weitere Hirslanden-Standorte im Sinne eines schweizweiten Netzwerks, für das Hirslanden bereits namhafte Exponenten der Schweizer Thoraxchirugie hinzugewinnen konnte.
Das Fachgebiet der Thoraxchirurgie erfordert als Teilbereich der hochspezialisierten Medizin eine enge, interdisziplinäre Zusammenarbeit von zahlreichen medizinischen Fachdisziplinen, um den Patientinnen und Patienten insbesondere bei der Behandlung von Lungenkrebs eine exzellente Versorgung zu gewährleisten. In einem sogenannten Thorax-Tumorboard diskutiert jeweils ein breit abgestütztes Expertengremium − bestehend aus Pneumologen, Onkologen, Radio-Onkologen, Pathologen, Molekularpathologen und Thoraxchirurgen – die erfolgversprechendsten Therapiemöglichkeiten für den jeweiligen Patienten und legt das weitere Vorgehen gemeinsam fest.
Aus der standortübergreifenden Zusammenarbeit zwischen Bern und Zürich − unter anderem auch der beiden Thorax-Tumorboards bei komplexen medizinischen Fällen − wird ein optimaler Know-how-Austausch auf Basis einer äusserst breit abgestützten Expertise resultieren. Es ist zudem geplant, die Zusammenarbeit zwischen Bern und Zürich schweizweit auf weitere Standorte von Hirslanden auszuweiten. Patientinnen und Patienten werden dadurch wohnortsnahen Zugang zur schweizweiten Thoraxchirurgie von Hirslanden erhalten und damit zu einer integrierten, fachbereichs- und klinikübergreifenden Versorgung. Durch das Netzwerk ist gewährleistet, dass benötigtes spezielles Fachwissen unabhängig vom Standort des behandelnden Arztes zur Verfügung steht und dadurch die Behandlungsqualität weiter gesteigert wird.
Für den Aufbau dieses schweizweiten Netzwerks konnte Hirslanden Prof. Dr. Ralph Schmid als Berater gewinnen. Er war bis Ende 2021 Klinikdirektor und Chefarzt der Universitätsklinik für Thoraxchirurgie am Inselspital. Im Bereich der klinischen Forschung haben er und sein Team neue Operationsverfahren in der minimal-invasiven und roboterassistierten Thoraxchirurgie entwickelt sowie in der Grundlagenforschung wichtige Erkenntnisse über Lungenkarzinome gewonnen. Der Aufbau eines Forschungsnetzwerks für die schweizweite Thoraxchirurgie von Hirslanden wird denn auch eine seiner Hauptaufgaben sein. Darüber hinaus wird er den Einsatz der personalisierten Medizin zur Therapie und Prävention von Lungenkrebserkrankungen konzeptionell begleiten.
Die Hirslanden-Gruppe verfügt seit letztem Jahr mit «Hirslanden Precise» über ein Kompetenzzentrum für personalisierte Medizin mit eigenem Genetik-Labor. Dadurch ergeben sich Vorteile für Patientinnen und Patienten sowie deren Angehörigen, denn laufend werden neue Genvarianten entdeckt, die bei der Entstehung bestimmter Krebsarten eine Rolle spielen.
Ziel der schweizweiten Thoraxchirurgie von Hirslanden ist es, für ihre Lungenkrebszentren bis im Jahr 2024 die Zertifizierung der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) zu erlangen. Die von der DKG zertifizierten Zentren sind Netzwerke aus stationären und ambulanten Einrichtungen, in denen alle an der Behandlung eines Krebspatienten beteiligten Fachrichtungen eng zusammenarbeiten. Die Zentren müssen jährlich nachweisen, dass sie die fachlichen Anforderungen für die Behandlung einer Tumorerkrankung erfüllen.
Dr. Roland Kuster, ehemals Klinikmanager der Universitätsklinik für Thoraxchirurgie und Koordinator des Universitären Lungenkrebszentrums am Inselspital Bern, stösst neu zu Hirslanden und wird bei der angestrebten Zertifizierung des Berner Lungenkrebszentrums federführend sein.
Bei den praktizierenden Thoraxchirurgen sind ebenfalls Neuzugänge zu verzeichnen. Am Standort Bern ist Mitte März 2022 mit Prof. Dr. Gregor Kocher ein ausgewiesener Experte mit langjähriger Erfahrung neu zu Hirslanden gestossen. Der noch bis vor kurzem am Lungenkrebszentrum des Inselspitals Bern tätige Thoraxchirurg hat das Inselspital mittlerweile verlassen und an der Klinik Beau-Site seine Arbeit als Partnerarzt aufgenommen. Er schliesst sich Dr. Robert Stein und PD Dr. Beatrix Hoksch an, die bereits seit langem an der Klinik Beau-Site tätig sind.
Am Standort Zürich hat per 1. Mai 2022 mit Prof. Dr. Ilhan Inci, vormals Leitender Arzt an der Klinik für Thoraxchirurgie am Universitätsspital Zürich (USZ), eine weitere Kapazität die Tätigkeit bei Hirslanden aufgenommen. Gemeinsam mit Prof. Dr. Othmar Schöb wird er am Chirurgischen Zentrum der Klinik Hirslanden für die Thoraxchirurgie verantwortlich sein.
Die verschiedenen Partnerärzte werden den chirurgischen Nachwuchs betreuen und sich weiterhin in der chirurgischen Weiterbildung und Forschung engagieren. Forschung sowie die Weiterbildung von Kandidatinnen und Kandidaten für den Erwerb des Facharzttitels für Thoraxchirurgie nehmen bei Hirslanden traditionell einen hohen Stellenwert ein, und es bestehen etablierte Kooperationen mit universitären Einrichtungen in der Schweiz. Dank der standortübergreifenden Zusammenarbeit von Bern und Zürich wird das Fellowship-Programm weiter an Attraktivität gewinnen. Beide Standorte sind aktuell akkreditierte Weiterbildungsstätten der Kategorie B für den Erwerb des Facharzttitels Thoraxchirurgie.
Besonders aktiv will Hirslanden auch die Früherkennung von Lungenkrebs fördern durch eine vertiefte Zusammenarbeit mit der gemeinnützigen Stiftung für Lungendiagnostik (www.lungendiagnose.ch), die in der Schweiz eine führende Rolle einnimmt und das Nationale Programm zur Früherkennung von Lungenkrebs® betreibt. Ziel ist die Erkennung des Lungenkrebses in einem noch heilbaren Stadium bei der Risikogruppe der Raucherinnen, Raucher, Ex-Raucherinnen und Ex-Raucher mit mehr als 20 Jahren regelmässigem Tabakkonsum.
Das Engagement im Bereich der Früherkennung sowie der Einbezug genetischer Abklärungen stehen in Einklang mit der Strategie von Hirslanden, für die Menschen entlang des gesamten Behandlungs- und Beratungsspektrums der medizinische Partner der Wahl zu sein: von der Prävention bis zur Nachsorge, jederzeit – physisch und digital.
«Wir freuen uns, die verschiedenen medizinischen und chirurgischen Fachbereiche im Rahmen von Hirslanden Thorax Schweiz zusammenzuführen. Unser Ziel ist es, eine qualitativ hochwertige Versorgung unserer Patientinnen und Patienten auf nationaler Ebene zu gewährleisten, die mittels genetischer Abklärungen und Früherkennung auch Aspekten der Prävention Rechnung trägt. Gleichzeitig wollen wir in der Forschung und bei der Weiterbildung des Nachwuchses massgeblich mitwirken und einen wertvollen Beitrag leisten», sagt Dr. Daniel Liedtke, CEO der Hirslanden-Gruppe.
Hirslanden steht für eine qualitativ hochstehende, verantwortungsbewusste, vom einzelnen Menschen selbstbestimmte sowie effiziente integrierte Gesundheitsversorgung. Von der Geburt bis ins hohe Alter sowie von der Prävention bis zur Heilung – jederzeit, physisch und digital – konzentriert sich die Hirslanden-Gruppe gemeinsam mit privaten und öffentlichen Kooperationspartnern auf die Weiterentwicklung des «Continuum of Care».
Hirslanden differenziert sich im Markt als Systemanbieter mit erstklassiger medizinischer und Service-Qualität – gewährleistet durch hoch qualifizierte selbstständige Fachärztinnen und Fachärzte mit langjähriger Erfahrung, eine exzellente Pflege und erstklassige Services. Interdisziplinäre medizinische Kompetenzzentren, spezialisierte Institute und kompetente Kooperationspartner ermöglichen eine optimale und individuelle Diagnostik und Behandlung auch hochkomplexer Fälle sowohl stationär als auch ambulant.
Die Hirslanden-Gruppe umfasst 17 Kliniken in 10 Kantonen, viele davon mit einer Notfallstation. Sie betreibt zudem 4 ambulante Operationszentren, 18 Radiologie- und 5 Radiotherapieinstitute. Die Gruppe zählt 2‘314 Partnerärztinnen und Partnerärzte sowie 10’711 Mitarbeitende, davon 479 angestellte Ärztinnen und Ärzte. Hirslanden ist das grösste medizinische Netzwerk der Schweiz und weist im Geschäftsjahr 2020/21 einen Umsatz von 1‘796 Mio. Franken aus (inkl. CHF 12.6 Mio. kantonale COVID-19-Entschädigungen). Per Stichtag 31.3.2021 wurden in der Gruppe 107‘401 Patientinnen und Patienten an 461‘004 Pflegetagen stationär behandelt. Der Patientenmix setzt sich aus 51 % grundversicherten Patientinnen und Patienten, 28.8 % halbprivat und 20.2 % privat Versicherten zusammen. Die Hirslanden-Gruppe formierte sich 1990 aus dem Zusammenschluss mehrerer Kliniken und ist seit 2007 Teil der internationale Spitalgruppe Mediclinic International plc, die an der Londoner Börse kotiert ist.