Die Arthrose ist eine durch Verschleiss und Abnutzung bedingte, degenerative Erkrankung des Gelenks. Alle Gelenke können davon betroffen sein. Am häufigsten treten Arthrosen im Kniegelenk, Hüftgelenk, Schultergelenk (Schulterblatt) sowie an der Wirbelsäule auf. Die Schädigung des Knorpels verursacht direkte Reibungen am Knochen und äussert sich in schmerzenden Gelenken und eingeschränkter Beweglichkeit.

Arthose im Überblick

Die Arthrose ist eine degenerative Gelenkerkrankung, die auf eine Abnutzung des Knorpels zurückzuführen ist. Das betroffene Gelenk wird schmerzhaft, steif und in seiner Beweglichkeit eingeschränkt. Von Arthrose können alle Gelenke betroffen sein, am häufigsten sind jedoch Knie, Hüften, Hände und die Wirbelsäule betroffen.

Arthrose (auch Osteoarthritis) ist eine Form der Arthritis, bei der die Abnutzung des Gelenkknorpels im Vordergrund steht. Arthritis ist eine Gruppe von über 100 verschiedenen Krankheiten. Sie sind durch Entzündungen in den Gelenken gekennzeichnet. Beispiele sind rheumatoide Arthritis und Psoriasis-Arthritis.
 

Verbreitung und Formen von Arthrose

Gonarthrose

Gonarthrose, die Arthrose des Kniegelenks, ist besonders bei Menschen mittleren und höheren Alters verbreitet. Übergewicht und Überbeanspruchung des Knies können das Risiko für Gonarthrose erhöhen. Die Schmerzen können bei Bewegung dumpf bis stechend sein und die Beweglichkeit des Knies kann mit der Zeit deutlich nachlassen.

Rhizarthrose

Die Rhizarthrose betrifft das Daumensattelgelenk und führt zu Schmerzen im Daumen- und Handgelenkbereich und Schwäche beim Greifen oder Drehen des Handgelenks. Alltägliche Tätigkeiten wie das Öffnen von Behältern oder das Halten von Besteck können durch diese Form der Arthrose erschwert werden. Die Schmerzen können sich bei feinmotorischen Tätigkeiten verstärken, was zu einer erheblichen Beeinträchtigung der Handfunktion führen kann.

Coxarthrose

Coxarthrose ist Arthrose im Hüftgelenk, die oft Schmerzen in Leisten, Oberschenkeln oder dem Gesäss verursacht. Die Schmerzen können sich beim Gehen oder nach längerem Sitzen verstärken. Diese Form der Arthrose kann den Schlaf beeinträchtigen, da Schmerzen das Liegen auf der betroffenen Seite erschweren. Im fortgeschrittenen Stadium kann es zu einer sichtbaren Verkürzung des betroffenen Beines kommen, was die Beweglichkeit weiter einschränkt.

Spondylarthrose

Spondylarthrose, eine Form der Arthrose, welche die Wirbelsäule betrifft und zu chronischen Rückenschmerzen sowie einer verminderten Beweglichkeit der Wirbelsäule führen kann. Die Krankheit betrifft oft den unteren Rücken. Sie kann Schmerzen verursachen, die bis in die Hüfte oder Beine ausstrahlen. Morgens oder nach Ruhephasen kann die Steifheit besonders stark sein und die alltäglichen Aktivitäten beeinträchtigen.

Ursachen und Risikofaktoren von Arthrose

Die Ursachen und Risikofaktoren für Arthrose sind vielfältig und umfassen genetische Veranlagung, Übergewicht, frühere Gelenkverletzungen sowie berufliche und sportliche Überlastung. Eine familiäre Häufung von Arthrose deutet darauf hin, dass genetische Faktoren eine Rolle spielen können, da Personen mit einer familiären Vorgeschichte ein höheres Risiko haben, selbst an Arthrose zu erkranken. Übergewicht ist ein weiterer Risikofaktor, da es den Druck und die Belastung auf die gewichtstragenden Gelenke wie Knie und Hüfte erhöht, was wiederum das Risiko für die Entwicklung von Arthrose in diesen Bereichen steigert.

Gelenkverletzungen können das Risiko für Arthrose erhöhen. Besonders, wenn sie nicht richtig behandelt werden oder zu langfristigen Veränderungen des Gelenks führen. Bestimmte Berufe und Sportarten können das Risiko für Arthrose ebenfalls erhöhen. Dies geschieht, wenn sie wiederholte Bewegungen oder hohe Belastungen der Gelenke erfordern.

Häufigkeit und Alter

Die Häufigkeit von Arthrose nimmt mit dem Alter zu. Dabei sind Frauen häufiger betroffen als Männer. In der Schweiz wie auch weltweit ist die Arthrose eine der häufigsten Gelenkerkrankungen, insbesondere bei der älteren Bevölkerung. Dies unterstreicht die Bedeutung von Präventions- und Behandlungsstrategien, um die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern und die krankheitsbedingten Einschränkungen zu minimieren.

Symptome: Arthrose erkennen

Die Hauptsymptome der Arthrose sind Schmerzen im betroffenen Gelenk, die durch die Schädigung der Knorpelschicht verursacht werden. Diese Schmerzen können leicht bis sehr stark sein. Eine häufige Begleiterscheinung der Arthrose ist die Entwicklung einer Entzündung im Gelenk, die als aktivierte Arthrose bezeichnet wird. Schonhaltungen, die oft als Reaktion auf die Schmerzen eingenommen werden, können die umgebende Muskulatur schwächen und das Gelenk weiter destabilisieren. Im Laufe der Zeit können auch Knochen, Bänder, Sehnen und Muskeln von Veränderungen betroffen sein.

Typische Symptome der Arthrose sind:

  • Anlaufschmerzen, die morgens nach dem Aufstehen oder nach längerem Sitzen auftreten
  • Schmerzen bei Bewegung der Gelenke
  • Steifheit der Gelenke
  • Schmerzen im Ruhezustand, insbesondere bei Entzündungen
  • Eingeschränkte Beweglichkeit in Bereichen wie Schulter, Arm, Knie und Rücken

Krankheitsverlauf

Der Verlauf einer Arthrose kann individuell sehr unterschiedlich sein und hängt von verschiedenen Faktoren wie dem Alter, der spezifischen Lokalisation der Arthrose und dem allgemeinen Gesundheitszustand ab. In vielen Fällen verschlechtert sich die Erkrankung schleichend über Jahre hinweg.

Diagnose

Die Diagnose einer Arthrose beginnt in der Regel mit einer ausführlichen Anamnese und einer körperlichen Untersuchung. Der Arzt fragt nach den Beschwerden und untersucht das betroffene Gelenk auf Schwellungen, Schmerzen und Bewegungseinschränkungen.

Bildgebende Verfahren

Zur weiteren Diagnose können bildgebende Verfahren wie Röntgen oder MRI eingesetzt werden. Diese Verfahren ermöglichen es, den Zustand des Knorpels, eventuelle Veränderungen am Knochen sowie Entzündungen im Gelenk sichtbar zu machen.

Laboruntersuchungen

In manchen Fällen sind Laboruntersuchungen sinnvoll, insbesondere um Arthrose von anderen Gelenkerkrankungen wie rheumatoider Arthritis abzugrenzen. Mögliche Ergebnisse dieser Untersuchungen sind der Nachweis von Entzündungsmarkern im Blut oder der Nachweis spezifischer Antikörper.

Eine genaue Diagnose der Arthrose ist durch die Kombination von Anamnese, körperlicher Untersuchung und bildgebenden Verfahren in den meisten Fällen möglich. Entscheidend für die Linderung der Symptome und die Verbesserung der Lebensqualität der Betroffenen ist eine frühzeitige Erkennung und Behandlung.

Arthrose behandeln

Die Behandlung der Arthrose zielt auf die Linderung der Schmerzen, die Erhaltung oder Verbesserung der Beweglichkeit und Lebensqualität der Betroffenen ab. Die Therapieansätze variieren je nach Schweregrad der Erkrankung und den individuellen Beschwerden der Patienten.

Konservative Therapie

Gezielte Physiotherapie ermöglicht es, die Mobilität zu erhalten und beeinflusst den Verlauf der Arthroseerkrankung positiv. Chronische Schmerzen führen jedoch häufig dazu, dass die Betroffenen ihre Gelenke schonen, was paradoxerweise zu einer weiteren Einschränkung der Beweglichkeit und zu einer Verschlimmerung der Arthrose führen kann. Eine wichtige Rolle spielt auch die Gewichtsreduktion. Sie kann bei übergewichtigen Personen zu einer deutlichen Entlastung der gewichtstragenden Gelenke und damit zu einer Schmerzreduktion und Verbesserung der Beweglichkeit führen.

Medikamentöse Behandlung

Mit Hilfe von Schmerzmitteln und entzündungshemmenden Medikamenten können gerade in der Anfangsphase akute Beschwerden gelindert werden.

Operative Eingriffe

Bei fortgeschrittener Arthrose und wenn konservative Massnahmen nicht ausreichen, um die Lebensqualität der Betroffenen zu erhalten, können chirurgische Eingriffe eine Option sein. Bei der Arthroskopie, die zur Diagnose und in manchen Fällen auch zur Behandlung eingesetzt wird, kann beschädigtes Gewebe entfernt oder repariert werden. Die Osteotomie, bei der der Knochen durchtrennt und neu ausgerichtet wird, soll eine bessere Gewichtsverteilung im Gelenk ermöglichen und so den Verschleiss verringern. In Situationen, in denen Schmerzen und Bewegungsverlust das tägliche Leben der Patienten stark einschränken, kann der Einsatz von Prothesen oder künstlichen Gelenken wie Hüft-, Knie- oder Schultergelenke eine wirksame Lösung sein, um die Funktion zu verbessern und die Schmerzen zu verringern.

Prävention für Arthrose

Prävention und Vorbeugen von Arthrose

Prävention und Vorbeugung von Arthrose umfassen unter anderem den Einsatz von Hilfsmitteln und Änderungen der Lebensweise. Gelenkschonende Aktivitäten wie Schwimmen, Radfahren oder Walken sind wichtig, um Arthrose vorzubeugen, da sie die Gelenke beweglich halten, ohne sie übermässig zu belasten. Alltägliche Tätigkeiten anzupassen und Hilfsmittel zu verwenden, kann ebenfalls dazu beitragen, die Gelenkbelastung zu minimieren und Schmerzen zu lindern. Regelmässige ärztliche Kontrollen helfen darüber hinaus, eine Arthrose frühzeitig zu diagnostizieren und zu behandeln, was sich positiv auf den Verlauf der Erkrankung auswirken kann und dazu beiträgt, die Symptome effektiv in den Griff zu bekommen und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.

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