Aids steht für Acquired Immunodefiency Syndrome. Es handelt sich dabei um die Spätfolge einer Infektion mit dem Human Immunodeficiency Virus (HIV). Unbehandelt kann die Infektion, die eine Immunschwäche auslöst, zu schweren Erkrankungen bis hin zum Tod führen. Heute stehen wirksame Medikamente zur Behandlung zur Verfügung. Damit kann die HIV Infektion zwar nicht geheilt werden, aber die Therapie verhindert den Ausbruch von Aids und ermöglicht ein Leben ohne grosse Einschränkungen.
Das HI Virus wird durch direkten Kontakt mit Blut und durch Geschlechtsverkehr übertragen. Ursprünglich stammt das Virus von afrikanischen Menschenaffen (Schimpansen). Wahrscheinlich über den Verzehr von Affenfleisch fand die Übertragung auf den Menschen statt. In den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts hat sich das Virus weltweit ausgebreitet. Das Virus greift die Abwehrzellen des Immunsystems an und führt dadurch zu einer zunehmenden Immunschwäche. Zu Beginn standen keine wirksamen Medikamente zur Behandlung zur Verfügung und bei den meisten Infizierten ist deshalb in den 80er Jahren früher oder später das Krankheitsbild Aids ausgebrochen und tödlich verlaufen.
Unbehandelt verläuft eine Ansteckung mit dem HI Virus bis zum Ausbruch von Aids typischerweise in drei Stadien.
In der ersten Phase nach der Ansteckung treten Symptome wie bei einer Erkältung oder einer Grippe auf: Fieber, Müdigkeit, Kopfschmerzen und gelegentlich Hautausschläge. In dieser Zeit vermehrt sich das Virus massenhaft im Körper und die Gefahr andere anzustecken ist in dieser Phase deshalb sehr gross.
In der zweiten Phase, die individuell sehr unterschiedlich lang verlaufen kann, wird das Immunsystem zunehmend geschwächt. Es treten vermehrt Infektionskrankheiten wie Pilzerkrankungen oder bakterielle Hautinfektionen auf. Betroffene leiden unter starkem Nachtschweiss und andauernden Lymphknotenschwellungen.
Nach Monaten oder manchmal auch erst nach Jahren geht die Krankheit in die dritte Phase über, wobei sich das eigentliche Krankheitsbild Aids zeigt. Das Immunsystem ist nun so stark geschwächt, dass Lungenentzündungen, Krebserkrankungen und Pilzinfektionen an inneren Organen auftreten. Heute wird dieses Stadium dank den antiviralen Medikamenten nur noch selten beobachtet.
Die rechtzeitige Erkennung einer HIV Infektion ist wichtig, um die Entwicklung von Aids zu verhindern. Deshalb sollte bei Verdacht auf Ansteckung oder beim Auftreten von Beschwerden rasch eine Abklärung erfolgen. Diagnostiziert wird die HIV Infektion mit einem Bluttest.
Wenn frühzeitig mit der Behandlung begonnen wird, kann die Ausbildung der Immunschwäche verhindert werden. Betroffene können ein normales Leben führen mit einer vergleichbaren Lebenserwartung wie Nicht-Infizierte. Allerdings müssen die antiviralen Medikamente ein Leben lang diszipliniert eingenommen werden. HIV-positive Menschen können das Virus grundsätzlich auch nicht mehr übertragen, wenn die HIV-Medikamente regelmässig eingenommen werden und das Virus im Blut nicht mehr nachweisbar ist. Der Erfolg der Behandlung muss entsprechend mit regelmässigen Blutkontrollen überwacht werden.
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