Von Adipositas spricht man bei schwerem Übergewicht. Es handelt sich dabei nicht um ein paar Kilos zu viel, sondern um eine Krankheit mit starker Fettleibigkeit, auch Fettsucht genannt. Gemäss der WHO (World Health Organisation) beginnt die Adipositas bei einem BMI (Body-Mass-Index) von 30. Die erfolgreiche Therapie der Adipositas bedingt häufig eine Kombination von konservativen und operativen Behandlungsmethoden. Chirurgen, Ernährungsberater, Stoffwechselexperten und Psychologen arbeiten dabei meist eng zusammen.
Adipositas oder krankhaftes, schweres Übergewicht ist ein wachsendes Gesundheitsproblem in der westlichen Welt und damit auch in der Schweiz. Die Ursachen sind vielfältig und teils mit unserer Lebensweise verbunden. Bewegungsmangel, zu hohe Energiezufuhr und falsche Ernährungsgewohnheiten führen in Kombination mit einer gewissen Stoffwechselveranlagung in vielen Fällen zu einer Adipositas. Immer öfter sind auch schon Kinder und Jugendliche davon betroffen.
Neben der psychischen Belastung und der häufig stattfindenden sozialen Stigmatisierung ist die Adipositas mit einer Vielzahl von Begleiterkrankungen verbunden. Das Risiko für Krankheiten wie Diabetes, Herzerkrankungen, oder auch Gelenkerkrankungen ist bei Adipositas stark erhöht. Betroffene leiden daher oft auch an einem zu hohen Blutdruck, an Rückenschmerzen und Gelenkschmerzen.
Zur Diagnose einer Adipositas werden verschiedene Abklärungen durchgeführt. Mit der Berechnung des BMI wird der Schweregrad der Adipositas festgestellt. Blutuntersuchungen geben Hinweise auf mögliche Stoffwechselerkrankungen.
Bei Adipositas oder schwerem Übergewicht führen Diätkuren in der Regel nicht zum Ziel. Häufig kommt es zu einem JoJo-Effekt mit Gewichtsabnahme und hiernach zu noch stärkerer Gewichtszunahme. Die erfolgreiche Behandlung gelingt meist erst mit einem Gesamtkonzept, das konservative, psychologische und chirurgische Behandlungsmethoden vereint. Ab einem BMI von 35 wird eine operative Behandlung empfohlen. Die chirurgische Behandlung wird begleitet von Ernährungsberatung, psychosozialer Betreuung und Unterstützung zur Änderung der Lebensgewohnheiten. Die operative Behandlung der Adipositas wird auch bariatrische Chirurgie genannt und umfasst verschiedene Eingriffe wie Magenverkleinerung oder Magenbypass. Mehr dazu erfahren Sie im Kapitel Adipositaschirurgie.