Die Achillessehne zählt zu den widerstandsfähigsten Sehnen im menschlichen Körper. Ihr Riss geht oft mit einem knallenden Geräusch und sofortigen, intensiven Schmerzen einher. Die Ruptur der Achillessehne ist eine typische Verletzung von sportlich aktiven Menschen zwischen dem 30. und 60. Lebensjahr. Die Behandlung erfolgt entweder konservativ oder operativ und ist häufig mit einer zeitintensiven Rehabilitation verbunden.

Achillessehnenruptur

Die Achillessehne im Überblick

Die Achillessehne, benannt nach dem griechischen Helden Achilles, ist eine der stärksten Sehne im menschlichen Körper und verbindet die Wadenmuskulatur mit dem Fersenbein. Ihre Hauptfunktion ist die Ermöglichung der Plantarflexion des Fusses, was für Bewegungen wie Gehen, Laufen und Springen unerlässlich ist. Die Achillessehne spielt eine entscheidende Rolle in der Bewegungsfähigkeit und Stabilität des Fusses, sowohl im Alltag als auch bei sportlichen Aktivitäten.

Risikofaktoren & Ursachen

Die Hauptrisikofaktoren, die eine Achillessehnenruptur begünstigen können, sind plötzliche kräftige Belastungen, langfristige Überbeanspruchung der Sehne, Muskelschwäche oder Ungleichgewicht in den umliegenden Muskeln, bereits bestehende Sehnenerkrankungen und das Alter:

Plötzliche Belastung

Ein abrupter, kräftiger Druck oder eine plötzliche Belastung der Sehne, wie sie beim schnellen Starten, beim Sprinten oder abrupten Stoppen auftreten kann, kann zu einem Riss der Achillessehne führen.

Langfristige Überbeanspruchung

Langfristige Überlastung der Achillessehne kann zu Mikrorissen in der Sehne führen, die schliesslich zu einem vollständigen Riss führen können.

Muskelschwäche oder Ungleichgewicht

Eine Schwäche oder ein Ungleichgewicht der umliegenden Muskeln, insbesondere der Wadenmuskeln, kann die Belastung auf die Achillessehne erhöhen und das Risiko einer Ruptur erhöhen.

Alter

Personen im Alter zwischen 30 und 60 Jahren haben ein erhöhtes Risiko für einen Achillessehnenriss, da mit zunehmendem Lebensalter die Sehnenelastizität abnimmt und Abnutzungserscheinungen auftreten können.

Bestehende Sehnenerkrankungen

Vorbestehende Sehnenerkrankungen wie Tendinopathie (Sehnenentzündung) oder Degeneration der Sehne können die Achillessehne schwächen und das Risiko eines Risses erhöhen.

Symptome

Die Symptome einer Achillessehnenruptur sind meist unmissverständlich und können sich durch eine Vielzahl von Anzeichen äussern, darunter: 

Knallgeräusch

Einigen Patienten zufolge tritt im Moment des Achillessehnenrisses ein hörbares Knall- oder Reissgeräusch auf.

Scharfer Schmerz

Der akute Achillessehnenriss macht sich häufig mit sofort einsetzenden, meist starken Schmerzen in der Ferse oder im Unterschenkel, bemerkbar.

Schwellung und Empfindlichkeit

Ist die Achillessehne gerissen, kann die betroffene Stelle anschwellen und empfindlich auf Berührung reagieren.

Dellenbildung

Wenn die Achillessehne gerissen ist, kann es oberhalb der Ferse zu einer Dellenbildung und allenfalls zu einem Bluterguss kommen.

Eingeschränkte Beweglichkeit

Die Beweglichkeit, insbesondere das Auf- oder Abwärtsbewegen des Fusses kann massiv eingeschränkt sein. So ist das Abstossen des Fusses oder Gehen auf den Zehen bei einer Achillessehnenruptur nicht mehr möglich.

Diagnose

Die Diagnose eines Achillessehnenrisses kann von einem Facharzt für Orthopädie grösstenteils schon aufgrund des typischen Ereignisses, der Beschwerden und einer körperlichen Untersuchung gestellt werden. Um das Ausmass des Sehnenrisses genau zu erfassen, können zusätzlich bildgebende Verfahren herangezogen werden:

Ultraschalluntersuchung (Sonografie)

Mit einem Ultraschall kann der Arzt die Struktur der Achillessehne visualisieren und den genauen Ort des Risses bestimmen. Diese Methode ist besonders nützlich, um die Grösse des Risses zu beurteilen und das Ausmass der umgebenden Gewebeschäden einzuschätzen.

Röntgenaufnahmen

Obwohl ein Achillessehnenriss nicht auf Röntgenaufnahmen sichtbar ist, können sie verwendet werden, um allfällige Knochenausrisse zu erkennen.

Magnetresonanztomographie (MRT)

Wenn die Sehne nicht vollständig gerissen, sondern lediglich angerissen ist, kann ein MRT den Grad der Verletzung und das Ausmass des Schadens genauer bestimmen.

Behandlung

Die Therapie eines Achillessehnenrisses oder eines Teilrisses hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter der Schweregrad der Verletzung und das Aktivitätsniveau des Patienten. Die Entscheidung über die geeignete Behandlung sollte daher in Absprache mit einem qualifizierten Arzt oder Orthopäden getroffen werden. Dabei kann zwischen eine konservativen und einer operativen Behandlungsmethode unterschieden werden:

Konservative Behandlung

Bei einem Teilriss der Achillessehne oder einer geringfügigen Verletzung kann eine konservative Behandlung in Betracht gezogen werden. Dazu gehören Ruhe, Eis, Kompression und Hochlagerung (die sogenannte "PECH"-Methode), um Schwellungen und Entzündungen zu reduzieren. Der betroffene Fuss kann mit einer orthopädischen Schiene oder einem speziellen Stiefel immobilisiert werden, um die betroffene Stelle zu entlasten und die Heilung zu fördern.

Chirurgische Behandlung

Bei einem vollständigen Achillessehnenriss oder einem schweren Teilriss kann eine Operation der Sehne erforderlich sein. Bei einer operativen Therapie eines Achillessehnenruptur werden die beiden Sehnenenden miteinander vernäht. Dieser Eingriff kann anhand einer offenen oder halboffenen Operationsmethode durchgeführt werden.

Nachsorge, Rehabilitation und Genesungsdauer

Die Nachsorge und Rehabilitation nach einem Achillessehnenriss sind entscheidend für eine erfolgreiche Genesung des Patienten. Dazu gehören Physiotherapie zur Wiederherstellung von Beweglichkeit und Kraft, schrittweise Belastungssteigerung, Überwachung und Anpassung des Behandlungsplans sowie langfristige Betreuung und Prävention.

Nach ungefähr zwei Monaten nach einem Achillessehnenriss ist der Fuss in der Regel wieder belastbar, sodass langsam mit vorsichtigen Gehübungen begonnen werden kann. Es wird empfohlen, mit kurzen Strecken zu starten und die Intensität allmählich zu erhöhen. Leichtere sportliche Aktivitäten sollten erst nach drei bis sechs Monaten nach der Verletzung wieder aufgenommen werden.

Prävention

Selbst wenn Achillessehnenrisse meist unerwartet auftreten können, gibt es eine Reihe von Präventionsmassnahmen, die helfen können, das Risiko einer solchen Verletzung zu minimieren:

  • Aufwärmen und Dehnen vor körperlicher Aktivität
  • Stufenweise Belastungssteigerung
  • Stärkung der umliegenden Muskulatur, insbesondere der Wadenmuskeln
  • Regelmässige Erholung und Regeneration
  • Geeignetes Schuhwerk

 

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