Bei der Sonographie werden Ultraschallwellen in den Körper entsandt, wo die Weichteile des Körpers den Schall unterschiedlich stark reflektieren und so ein Schallbild, das Sonogramm, erzeugen. Im Gegensatz zu Röntgenstrahlen sind Ultraschallwellen ungefährlich. Die schmerzfreien Ultraschalluntersuchungen können deshalb auch bei Kindern und Schwangeren bedenkenlos durchgeführt werden.
Die Sonographie ist zur Untersuchung fast alle Organe geeignet. Am häufigsten wird sie angewandt bei Untersuchungen der Bauchorgane, der Schilddrüse, der Lymphknoten, der weiblichen Brust und der Sehnen des Bewegungsapparates. Zudem liefert sie bei der Früherkennung und Nachsorge von Krebs wichtige Informationen. Die Sonographie kann bei diagnostischen (Gewebeentnahme) und therapeutischen (Schmerzmittelinjektion) Nadelpunktionen einfach und sicher den Zielort anzeigen. Mit der Doppler-Sonographie werden auch Gefässeinengungen oder -verschlüsse nachgewiesen.
Vor der Ultraschalluntersuchung wird ein spezielles Gel aufgetragen. Es sorgt dafür, dass der Ultraschall nicht von der Luftschicht zwischen Haut und Untersuchungsgerät reflektiert wird, sondern ins Gewebe eindringt.
Ultraschall des Bauches
Der Ultraschall des Bauches dient zur Untersuchung der grossen Blutgefässe – der Bauchschlagader und der Hohlvene – und der Organe, die sich in unserem Körper zwischen dem Zwerchfell und dem Beckenboden befinden: zum Beispiel die Leber, die Gallenblase, die Nieren, die Bauchspeicheldrüse oder die Harnblase. Krankhafte Veränderungen wie Zysten, Steine oder Geschwülste gehen mit sichtbaren Grössen- oder Strukturveränderungen einher und werden durch eine Bauch-Sonographie sichtbar.
Ultraschall der weiblichen Brust
Die Mammo-Sonographie kommt als Ergänzung der Mammographie zum Einsatz. Sie ist bei Frauen unter 40 Jahren als wichtige Methode zur Abklärung von Brustbefunden etabliert und liefert im Vergleich mit dem ausschliesslichen Einsatz der Mammographie und der klinischen Beurteilung zusätzliche diagnostische Informationen. Mit dem Ultraschall lassen sich zystische von soliden Befunden in der Brust unterscheiden. Solide Befunde werden in gutartige, wahrscheinlich gutartige, suspekte und hochsuspekte Herde weiter unterteilt. Relevant sind dabei unter anderem die Randstrukturen.
Ultraschall des Bewegungsapparates
In der Bildgebung des Bewegungsapparates bereichert die Ultraschalluntersuchung das konventionelle Röntgenbild. Zu den Vorteilen des Ultraschalls gehört, dass er schmerzfrei ist und ohne schädliche Strahlung auskommt. Zudem kann er mehrdimensionale, dynamische Darstellungen liefern. Zum Einsatz kommt er häufig bei Schulterschmerzen. Mit ihm lassen sich Sehnen- und Gelenkverkalkungen bei Gicht und rheumatoider Arthritis erkennen. Auch Flüssigkeitsansammlungen und Muskelrisse werden durch Ultraschall sichtbar.
Doppler-Untersuchungen der Gefässe (Arterie und Venen)
Die Doppler- oder Duplex-Sonographie ist heute Routine in der Diagnostik von Gefässerkrankungen. Mit ihr misst man, wie schnell das Blut in den Arterien und Venen fliesst. So lassen sich krankhafte Gefässverengungen und -erweiterungen aufdecken. Die Methode beruht auf einem Effekt, den der Physiker Christian Doppler im 19. Jahrhundert für Schallwellen entdeckte. Er tritt auch bei Ultraschallwellen auf, wenn diese teilweise von den sich bewegenden Blutkörperchen zurückgeworfen werden. Dabei werden sie gestaucht oder gedehnt, je nachdem ob sich das Blut zur Sonde hin- oder wegbewegt. Damit lassen sich nicht nur Thrombosen erkennen. Der Doppler-Ultraschall spielt auch in der Geburtshilfe eine wichtige Rolle: Er weist die Herztöne des Kindes nach.
Ultraschall der Schilddrüse
Die Ultraschalluntersuchung dient zur Beurteilung der Grösse, Form und Beschaffenheit der Schilddrüse. Oft lassen sich damit auch akute Entzündungen gut erkennen. Zudem lässt die Schilddrüsen-Sonographie Rückschlüsse auf einen Kropf oder andere Veränderungen wie Zysten oder Knoten zu. Ob ein bestimmter Schilddrüsenknoten gut- oder bösartig ist, hängt unter anderem davon ab, wie schnell er wächst. In diesem Fall sind Verlaufsuntersuchungen im Abstand von einigen Monaten hilfreich. Der Schallkopf wird auf der Haut bewegt und unterschiedlich abgewinkelt, so erscheint die Schilddrüse in verschiedenen Perspektiven, wodurch ihre beiden Lappen korrekt ausgemessen werden können.
Ultraschall-gesteuerte Biopsien
Wenn die Ärztin oder der Arzt einen verdächtigen Befund identifiziert hat, der mit einer Gewebeprobe eingehender beurteilt werden soll, tut eine Gewebeentnahme (Biopsie) not. Nach einer lokalen Betäubung wird dazu in der Regel eine Nadel durch einen kleinen Hautschnitt exakt zu dem Ort geführt, an dem die Gewebeentnahme erfolgen soll. Mit dem Ultraschall wird dieser kleine Eingriff gesteuert und kontrolliert, damit die Biopsie tatsächlich aus dem kritischen Bereich eines Organs stammt.
Fragen zur Untersuchung
Was ist ein Ultraschall (eine Sonographie)?
Der Ultraschall liefert Bilder vom Körperinneren. Die Untersuchung kommt ohne schädliche Strahlen aus. Sie ist schmerzfrei und dauert 15 bis 30 Minuten. Weil die Weichteile des Körpers den Schall unterschiedlich stark reflektieren, erzeugen sie ein Schallbild, das Sonogramm. Damit lassen sich die Bauchorgane, die Schilddrüse, die Lymphknoten und die weibliche Brust beurteilen. Ausserdem kann eine Krebserkrankung frühzeitig erkannt werden.
Wie kann ich mich auf die Untersuchung vorbereiten?
Für einen Ultraschall der Weichteile oder der Gelenke ist keine Vorbereitung nötig. Bei einer Sonographie des Bauches oder der Blase/Prostata ist es wichtig, dass Sie am Vortag viel trinken. Zur Untersuchung, die meistens am Morgen durchgeführt wird, sollten Sie nüchtern und mit voller Blase erscheinen. Essensreste im Magen-Darm-Trakt erschweren die Untersuchung und schränken die diagnostische Aussagekraft ein.
Braucht es eine Nachbetreuung?
Nein.